Abschalten nach der Arbeit – so funktioniert‘s

In Zeiten von Büromails am Handy und Kommunikationstools wie Slack wird auch das Gefühl stärker, ständig erreichbar sein zu müssen. Dies versetzt uns in permanente Alarmbereitschaft. Unser Körper schüttet Adrenalin aus, was wiederum zu Stress führt. Dieser Zustand ist nicht nur psychisch belastend, sondern macht auf Dauer krank. Abschalten nach der Arbeit ist daher ein Schlüssel für ein gesundes Leben.

Arbeit im Kopf abhaken 

Unerledigte Arbeit ist prädestiniert dafür, weiter im Kopf herumzuschwirren. Darum lohnt es sich, gleich in der Früh festzulegen, welche Aufgaben man an diesem Tag unbedingt erledigen möchte. Jedes Mal, wenn ein Häkchen unter einer erledigten Aufgabe gesetzt wird, aktiviert das unser Belohnungssystem im Gehirn. So sehen Sie am Ende des Tages auch ganz klar, was Sie geschafft haben, und können den Tag besser abschließen.

Glaubenssätze überprüfen

„Ich muss das schaffen, sonst bin ich nicht gut genug.“ Solche Gedanken sind pures Gift für die Psyche. Hinterfragen Sie diese inneren Stimmen, die Ihnen zuflüstern: „Du musst noch mehr arbeiten, sonst bist du nichts wert.“ Wir reiten uns mit diesen negativen Gedankenspiralen gerne in Katastrophenszenarien hinein, die überhaupt nicht realistisch sind. Den größten Druck machen Sie sich vermutlich selbst. Haben Sie diese schädlichen Glaubenssätze erst einmal entlarvt, können Sie Wege finden, diese zu neutralisieren. Sie können sich zum Beispiel sagen: „Auch wenn ich das heute nicht schaffe, bin ich gut genug. Morgen ist auch noch ein Tag."

Nein sagen ohne schlechtes Gewissen 

Fühlen Sie sich schuldig, wenn Sie eine Aufgabe vertagen oder einfach einmal Nein sagen möchten? Es geht darum, freundlich, aber bestimmt Grenzen zu setzen. Oder gelegentlich andere Teammitglieder um Unterstützung bitten. Denken Sie daran: Um Hilfe bitten und Nein sagen sind zwei soziale Kompetenzen, die erlernt werden können. Menschen, die es jedem recht machen wollen, sind gefährdet, auszubrennen. Wer sich mit dem Nein sagen schwer tut, kann es einmal andersrum probieren: „Ja, ich kann das gerne übernehmen und müsste dafür aber Projekt XY abgeben.“  

Digital Detox nach der Arbeit 

Die elektronischen Arbeitsgeräte auszuschalten, ist die Grundvoraussetzung, um richtig abschalten zu können. Selbst das kurze Checken von Nachrichten auf dem Arbeitshandy führt gedanklich immer wieder zum Job zurück. Machen Sie sich klar, dass Sie sich die Auszeit nach Feierabend absolut verdient haben. Kopf und Körper brauchen eine gewisse Regenerationszeit, um auszuruhen und neue Energie zu tanken, die Sie für den nächsten Arbeitstag brauchen werden. 

Die Arbeit mit einem Ritual beenden 

Mit einem Ritual markieren Sie die Trennung zwischen Arbeit und Freizeit. Stellen Sie sich zum Beispiel beim Verlassen der Arbeit die Ausgangstür bildlich als Reinigungsportal vor. Oder Sie stapeln mental alles, was Sie auf der Arbeit lassen wollen, schön auf dem Schreibtisch und lassen es bewusst liegen.  

Wer im Homeoffice arbeitet, kann nach getaner Arbeit eine Runde um den Block drehen, um so den Arbeitstag abzuschließen. Bewegung an der frischen Luft ist nicht nur gesund, sondern auch wichtig zum Runterkommen. Finden Sie Ihr persönliches Ritual, mit dem Sie den Arbeitsschluss täglich kennzeichnen. Dieses Ritual signalisiert Körper und Geist: Jetzt ist Zeit, herunterzufahren.