Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM): Maßnahmen und Methoden

Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) ist mehr als ein Trend, es ist entscheidend für das Wohlbefinden Ihrer Mitarbeiter und die Produktivität Ihres Unternehmens. In unserem neuesten Blogartikel erfahren Sie, wie Sie effektive Maßnahmen zur Gesundheitsförderung umsetzen und welche Vorteile dies für Ihr Unternehmen mit sich bringt. Entdecken Sie, wie ein gesundes Arbeitsumfeld nicht nur das Betriebsklima verbessert, sondern auch die Leistung steigert!

Mavie Redaktion27/09/2024

Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM)

Inhaltsverzeichnis: 

  • Was ist Was ist Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM)?
  • Implementierung des Betrieblichen Gesundheitsmanagements
  • Maßnahmen im Betrieblichen Gesundheitsmanagement
  • Evaluation und Erfolgskontrolle im Betrieblichen Gesundheitsmanagement


1. Was ist Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM)?

Das Betriebliche Gesundheitsmanagement (BGM) gewinnt heutzutage in Unternehmen zunehmend an Bedeutung. Nicht nur durch Untersuchungen und Studienergebnisse zum Thema Gesundheitsförderung, sondern auch durch einen Anstieg an Personalfluktuation auf dem Arbeitsmarkt ist bei vielen Unternehmen die Erkenntnis gereift, dass die Gesundheit der eigenen Mitarbeiter:innen:einen direkten Einfluss auf deren Wohlbefinden, Commitment, und Leistungsfähigkeit hat.

Dahingehend werden im Rahmen des Betrieblichen Gesundheitsmanagements (BGM) strategisch Maßnahmen entwickelt und umgesetzt, um die Gesundheit der Mitarbeiter:innen zu evaluieren, zu fördern und dauerhaft zu erhalten. Der Fokus des betrieblichen Gesundheitsmanagements (BGM) liegt dabei auf der ganzheitlichen Betrachtung der Arbeitsbedingungen sowie den individuellen Bedürfnissen und Gesundheitsressourcen der Beschäftigten. Ziel des Betrieblichen Gesundheitsmanagements ist es, die physischen als auch die psychischen Belastungen am Arbeitsplatz durch den Einsatz unterschiedlicher Maßnahmen zu reduzieren und die Arbeitsbedingungen so zu gestalten, dass sie die Gesundheit der Mitarbeiter:innen positiv beeinflussen.

Um das betriebliche Gesundheitsmanagement (BGM) jedoch nachhaltig und effektiv zu implementieren, ist eine systematische und ganzheitliche Herangehensweise erforderlich, welche über das reine Setzen von Maßnahmen hinausgeht.

Professionelles betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) umfasst dahingehend das durchführend von Analyseprozessen, die Entwicklung von Gesundheitskonzepten und die kontinuierliche Evaluation der gesetzten Maßnahmen zur betrieblichen Gesundheitsförderung (BGF) im Unternehmen. Zudem sollte effektives betriebliches Gesundheitsmanagements (BGM) nicht nur auf Maßnahmen zur Gesundheitsförderung im Kontext bereits identifizierter Belastungen gerichtet sein, sondern auch proaktiv Maßnahmen zu Prävention umfassen.

Im Detail sind folgende Aufgaben im Rahmen des betrieblichen Gesundheitsmanagements (BGM) einzuplanen:

  • Analyse von bestehenden Gesundheitsrisiken und Belastungen am Arbeitsplatz
  • Analyse von potenziellen Gesundheitsrisiken Belastungen am Arbeitsplatz
  • Entwicklung individueller Maßnahmen, um bestehenden Belastungen entgegenzuwirken
  • Entwicklung individueller Maßnahmen, um präventiv Belastungen entgegenzuwirken
  • die Implementierung der entwickelten Maßnahmen innerhalb der Organisation
  • die Evaluation und darauf aufbauende Weiterentwicklung der gesetzten Maßnahmen

Das zentrale Ziel des Betrieblichen Gesundheitsmanagements ist es, die Gesundheit, Motivation, Leistungsfähigkeit und Zufriedenheit der Mitarbeiter:innen nachhaltig zu steigern. Gesunde und zufriedene Mitarbeiter:innen sind nicht nur seltener krank, sondern auch produktiver und engagierter. Unternehmen, die in die Gesundheit ihrer Mitarbeiter:innen investieren, profitieren langfristig zudem von einer geringeren Fluktuation, einer höheren Mitarbeiter:innenbindung und einem positiven Image als attraktiver Arbeitgeber. Somit trägt das Betriebliche Gesundheitsmanagement maßgeblich zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit und zum langfristigen Unternehmenserfolg bei.


Ziele des Betrieblichen Gesundheitsmanagements (BGM)

Die Zielsetzung der betrieblichen Gesundheitsmanagements (BGM) kann je nach Unternehmen und individuellem Kontext stark variieren. Generell wirkt sich ein erfolgreiches betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) jedoch auf zahlreiche Bereiche und Ressourcen innerhalb der Organisation aus. Grundsätzlich kann man die Ziele in personelle Ziele, organisatorische Ziele und (betriebs)wirtschaftliche Ziele unterteilen.

Personelle Ziele beschreiben jene Ziele, welche direkt mit der Stärkung der Gesundheit und des Wohlbefindens der Mitarbeiter:innen assoziiert werden können. Sie bilden die Basis der Zielsetzung innerhalb des betrieblichen Gesundheitsmanagements (BGM), da erst aufbauend auf personellen Zielen betriebswirtschaftliche oder organisatorische Ziele definiert und erreicht werden können:

  • Erhöhung der individuellen Gesundheit der Mitarbeiter:innen
  • Verbesserung der mentalen Gesundheit innerhalb der Belegschaft
  • Verbesserung der physischen Gesundheit innerhalb der Belegschaft
  • Einführung und Durchführung von Präventionsmaßnahmen
  • Weiterentwicklung der Mitarbeiter:innen im Rahmen der Gesundheitsförderung

Organisatorische Ziele umfassen jene Ziele, welche sich hauptsächlich organisationalen Aspekten des betrieblichen Gesundheitsmanagements (BGM) zuordnen lassen, jedoch nicht primär auf die betriebswirtschaftlichen Kostenaspekte ausgerichtet sind:

  • Reduktion von Belastungen am Arbeitsplatz
  • Erhöhung der Arbeitssicherheit
  • Verbesserung des Betriebsklimas
  • Schaffung von strategischen, klaren Prozessen des Gesundheitsmanagements
  • Reduktion von Krankentagen
  • Reduktion der Fluktuation
  • Reduktion des Personalbedarfs
  • Stärkung der Resilienz der Organisation als Ganzes (Organisation, Kosten, Personal)
  • höhe Planbarkeit in Personalfragen (z.B. Arbeitsschichten, Projekte, etc.)

Unter betriebswirtschaftlichen Zielen lassen sich die rein monetär geprägten Ziele subsumieren, diese bauen auf den organisationalen Zielen auf, erweitern diese jedoch um Aspekte von Kosten und Leistung:

  • Kostenersparnis durch Reduktion von Krankentagen
  • Reduzierte Personal-Akquise-Kosten durch geringere Fluktuation
  • Reduktion von Personalkosten durch höhere Produktivität der Belegschaft

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass nur aufbauend auf den direkten personellen Zielen Unternehmen auch auf organisationaler und betriebswirtschaftlicher Ebene an den Maßnahmen des betrieblichen Gesundheitsmanagements partizipieren können. Dahingehend bedingt professionelles betriebliches Gesundheitsmanagement einen Fokus auf den Menschen im Unternehmen, mit dem Ziel, ihn zu schützen, zu stärken und zu entwickeln.

Rechtliche Grundlagen und Rahmenbedingungen

Rechtliche Grundlagen und Rahmenbedingungen spielen eine entscheidende Rolle im betrieblichen Gesundheitsmanagement (BGM). Unternehmen sind gesetzlich dazu verpflichtet, die Gesundheit ihrer Mitarbeiter:innen zu schützen und sichere Arbeitsbedingungen herzustellen. Das Arbeitsschutzgesetz, das Arbeitssicherheitsgesetz und die Unfallverhütungsvorschriften sind nur einige der gesetzlichen Grundlagen, die Unternehmen dahingehend beachten müssen.

Darüber hinaus gibt es detaillierte und spezifische Regelungen zum betrieblichen Gesundheitsmanagement, welche im österreichischen ArbeitnehmerInnenschutzgesetz (ASchG) geregelt sind. Diese Vorschriften legen fest, welche Maßnahmen Unternehmen ergreifen müssen, um die Gesundheit ihrer Mitarbeiter:innen zu fördern und zu erhalten. Dahingehend wird z.B. in § 3 ASchG ausgeführt, dass Unternehmen zu folgenden Maßnahmen, im Rahmen des betrieblichen Gesundheitsmanagements, verpflichtet sind:

  • Herstellen des Gesundheitsschutzes der Mitarbeiter:innen in Bezug auf alle Aspekte der Arbeit
  • Herstellen des Sicherheitsschutzes der Mitarbeiter:innen in Bezug alle Aspekte der Arbeit
  • Bereitstellen einer geeigneten Organisation hinsichtlich Sicherheit und Gesundheit
  • Informationspflicht bzgl. der neuesten Techniken und Methoden im Bereich Sicherheit und Gesundheit

Neben den schon länger bestehenden gesetzlichen Regelungen wurde in Österreich 2019 der Maßnahmenplan „Gesundheit im Betrieb“ ausgerollt. Diese von Wirtschaftsministerium, Sozialversicherung, Gesundheitsfonds und Sozialpartnern gemeinsam entwickelte Strategie zielt darauf ab, das nationale Gesundheitsziel von gesundheitsförderlichen Lebens- und Arbeitsbedingungen für alle Bevölkerungsgruppen zu erreichen. Erreicht werden soll dieses Ziel durch das Fördern, Vorschreiben und Setzen von Maßnahmen in den drei Bereichen: Arbeitssicherheit, betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) und betriebliches Eingliederungsmanagement. Neben den gesetzlichen Vorgaben, welche vor allem im Bereich der Arbeitssicherheit angesiedelt sind, spielen laut nationalem Maßnahmenplan auch nicht rechtsverbindliche Rahmenbedingungen eine zentrale Rolle. Dazu gehören unter anderem die Unternehmenskultur, die Führungskultur und die Organisationsstruktur. Unternehmen sollten dahingehend sicherstellen, dass ihre Strukturen und Prozesse so gestaltet sind, dass sie die Gesundheit der Mitarbeiter:innen unterstützen.


2. Implementierung des Betrieblichen Gesundheitsmanagements

Das betriebliche Gesundheitsmanagement (BGM) umfasst, wie bereits dargestellt, zahlreiche

Maßnahmen in verschiedenen Bereichen, von mentaler Gesundheit bis hin zur Vorsorgeuntersuchung. Der Überbegriff für sämtliche direkt am Menschen gesetzte gesundheitsförderliche ist Maßnahmen ist betriebliche Gesundheitsförderung (BGF).

Bevor jedoch konkrete Maßnahmen identifiziert werden können, müssen noch weitere Schritte im Rahmen einer strategisch geplanten Einführung von betrieblichem Gesundheitsmanagement (BGM) erfolgen. Zu den ersten zentralen Aufgaben im Zuge der Einführung von betrieblichem Gesundheitsmanagement (BGM) gehört die Sensibilisierung und auch Mobilisierung der Fach- und Führungskräfte hin zum Thema des betrieblichen Gesundheitsmanagements. Nur wenn alle Beteiligten das Thema Gesundheit als Teil der Unternehmenskultur verstehen und aktiv unterstützen, können nachhaltige Erfolge erzielt werden.

Im nächsten Schritt sind eine Analyse und Bewertung der Arbeitsbedingungen sowie des Gesundheitszustands der Mitarbeiter:innen durchzuführen, auch im Rahmen dieses Prozesses können Führungskräfte eine wichtige Rolle einnehmen. Folglich erfordert die Einführung des betrieblichen Gesundheitsmanagements (BGM) eine ganzheitliche Betrachtung aller relevanten Faktoren, um langfristig positive Effekte zu erzielen. Je nach Unternehmenskontext und den Ergebnissen aus der Analyse und Bewertung der Arbeitsbedingungen ist nun die Einführung verschiedener spezifischer Einzelmaßnahmen sinnvoll, um gezielt auf die Problemstellungen im konkreten Unternehmenskontext einzuwirken und optimal die Gesundheit der Belegschaft zu fördern.

In den folgenden Punkten finden Sie weitere detaillierte Informationen zu den einzelnen Schritten der Implementierung des betrieblichen Gesundheitsmanagements (BGM).


Analyse und Bewertung der Gesundheitssituation im Unternehmen

Eine Analyse und Bewertung der Gesundheitssituation im Unternehmen ist ein wesentlicher Bestandteil bei der Einführung des betrieblichen Gesundheitsmanagements (BGM). Durch eine umfassende Untersuchung der aktuellen Gesundheitssituation der Mitarbeiter:innen können potenzielle Risiken frühzeitig erkannt und präventive Maßnahmen eingeleitet werden. Bei der Analyse der Gesundheitssituation im Unternehmen sollten verschiedene Aspekte berücksichtigt werden, wie zum Beispiel der allgemeine Gesundheitszustand der Mitarbeiter:innen, die psychische Belastung am Arbeitsplatz, die Arbeitsbedingungen sowie das Fehlzeitenmanagement. Durch die Auswertung von Mitarbeiter:innenbefragungen, Gesundheitschecks und Betriebsstatistiken können wertvolle Erkenntnisse gewonnen werden.

Die Bewertung der Gesundheitssituation im Unternehmen erfolgt folgend anhand von definierten Kriterien und Kennzahlen. Dabei sollten nicht nur die aktuellen Krankenstände und Fehlzeiten betrachtet werden, sondern auch das Angebot an bereits gesetzten Maßnahmen wie Sportangeboten oder Stressmanagement-Programmen berücksichtigt werden. Eine ganzheitliche Bewertung der Gesundheitssituation ermöglicht es, gezielte Maßnahmen zur Förderung der Mitarbeiter:innengesundheit zu entwickeln und umzusetzen. Um im weiteren Verlauf die Effektivität von gesetzten Maßnahmen im Rahmen des betrieblichen Gesundheitsmanagements (BGM) bewerten zu können, ist es wichtig, die Gesundheitssituation im Unternehmen regelmäßig zu analysieren und ggf. gezielt Maßnahmen zur Verbesserung der Mitarbeiter:innengesundheit daraus abzuleiten.


Entwicklung und Implementierung von Gesundheitszielen und Maßnahmen

Das betriebliche Gesundheitsmanagement (BGM) ist ein integraler Bestandteil jeder Organisation, um die Gesundheit und das Wohlbefinden der Mitarbeiter:innen zu fördern. Die Entwicklung und Implementierung von Gesundheitszielen und Maßnahmen spielen hierbei eine entscheidende Rolle.

Zunächst ist es wichtig, klare Gesundheitsziele zu definieren, die auf die spezifischen Bedürfnisse und Herausforderungen des Unternehmens zugeschnitten sind. Dies kann beispielsweise die Reduzierung von Fehlzeiten, die Steigerung der Mitarbeiter:innenzufriedenheit oder die Förderung eines gesunden Lebensstils umfassen. Um diese Ziele effektiv umzusetzen, müssen geeignete Maßnahmen entwickelt und implementiert werden. Dies kann die Einführung von Gesundheitsprogrammen, Sportangeboten, Ergonomieverbesserungen am Arbeitsplatz oder die Schaffung einer gesunden Unternehmenskultur beinhalten.

Ein wichtiger Aspekt bei der Entwicklung und Implementierung von Gesundheitszielen und Maßnahmen ist die Einbindung der Mitarbeiter:innen. Durch partizipative Prozesse können die Bedürfnisse und Vorschläge der Mitarbeiter:innen berücksichtigt werden, was zu einer höheren Akzeptanz und Wirksamkeit der Maßnahmen führen kann. Zudem ist es entscheidend, den Erfolg der Gesundheitsziele und Maßnahmen regelmäßig zu überprüfen und zu evaluieren. Nur so können Schwachstellen identifiziert und Verbesserungen vorgenommen werden, um langfristig die Gesundheit und das Wohlbefinden der Mitarbeiter:innen zu fördern. Insgesamt ist die Entwicklung und Implementierung von Gesundheitszielen und Maßnahmen im Rahmen des betrieblichen Gesundheitsmanagements ein kontinuierlicher Prozess, der eine enge Zusammenarbeit zwischen der Unternehmensleitung, den Mitarbeiter:innen und externen Gesundheitsexperten erfordert. Nur so kann langfristig eine gesunde und produktive Arbeitsumgebung geschaffen werden.


Unterschied betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) und betriebliche Gesundheitsförderung (BGF)

Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) und betriebliche Gesundheitsförderung (BGF) sind zwei Konzepte, die in der Unternehmenspraxis zunehmend an Bedeutung gewinnen. Diese beiden Ansätze spielen eine entscheidende Rolle bei der Sicherstellung der Gesundheit, des Wohlbefindens und der Leistungsfähigkeit von Mitarbeiter:innenn in Organisationen. Während das betriebliche Gesundheitsmanagement die strategische Planung und Umsetzung gesundheitsbezogener Maßnahmen auf Unternehmensebene umfasst, fokussiert sich die betriebliche Gesundheitsförderung auf konkrete Programme und Aktivitäten zur Verbesserung der Mitarbeiter:innengesundheit im Arbeitsumfeld. Dahingehend sind also die Maßnahmen, welche im Rahmen des betrieblichen Gesundheitsmanagements definiert werden, zusammengefasst als betriebliche Gesundheitsförderung zu definieren. Folgend eine kurze Gegenüberstellung beider Konzepte:

Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM):

  • Das betriebliche Gesundheitsmanagement bezieht sich auf die strategische und systematische Planung, Organisation, Umsetzung und Kontrolle aller Maßnahmen und Strukturen in einem Unternehmen, die die Gesundheit und das Wohlbefinden der Mitarbeiter:innen fördern.
  • BGM umfasst die gesamte Gesundheitspolitik eines Unternehmens und integriert verschiedene Bereiche wie Arbeitssicherheit, Gesundheitsschutz, Gesundheitsförderung und Krankheitsprävention.
  • Es zielt darauf ab, die Gesundheit der Mitarbeiter:innen zu erhalten, Krankheiten am Arbeitsplatz vorzubeugen, die Arbeitsbedingungen zu verbessern und die Arbeitsfähigkeit sowie die Motivation der Mitarbeiter:innen zu erhalten und zu fördern.

Betriebliche Gesundheitsförderung (BGF):

  • Betriebliche Gesundheitsförderung konzentriert sich speziell auf die Förderung der Gesundheit und des Wohlbefindens der Mitarbeiter:innen innerhalb eines Unternehmens.
  • BGF umfasst konkrete Maßnahmen und Programme, die darauf abzielen, die physische, psychische und soziale Gesundheit der Mitarbeiter:innen zu verbessern. Dazu gehören z. B. Sportprogramme, Ernährungsberatung, Stressbewältigungsseminare, Raucherentwöhnungsprogramme und ergonomische Arbeitsplatzgestaltung.
  • Das Ziel der betrieblichen Gesundheitsförderung besteht darin, ein gesundheitsförderliches Arbeitsumfeld zu schaffen, in dem Mitarbeiter:innen ihre Gesundheit aktiv erhalten und verbessern können.

Insgesamt ist das betriebliche Gesundheitsmanagement (BGM) ein umfassenderer Ansatz, der die Planung und Implementierung aller gesundheitsbezogenen Maßnahmen in einem Unternehmen umfasst, während die betriebliche Gesundheitsförderung (BGF) spezifische Programme und Aktivitäten zur Verbesserung der Mitarbeiter:innengesundheit innerhalb dieses Rahmens darstellt.


Maßnahmen des betrieblichen Gesundheitsmanagements im Kontext der betrieblichen Gesundheitsförderung (BGF)

Wie zuvor dargelegt, umfasst die betriebliche Gesundheitsförderung (BGF) alle konkreten Maßnahmen im Rahmen des betrieblichen Gesundheitsmanagements (BGM), welche als direkt auf den Mitarbeiter:innen einwirkende Gesundheitsmaßnahmen zu definieren sind. Diese Maßnahmen lassen sich wiederum in zwei Kategorien unterteilen:

  • Maßnahmen zur Förderung der psychischen Gesundheit
  • Maßnahmen zur Förderung der physischen Gesundheit

Im Rahmen der psychischen Gesundheitsförderung (BGF) steht die psychische Gesundheit der Mitarbeiter:innen im Fokus. Stress am Arbeitsplatz, Überlastung und Konflikte können sich negativ auf die Gesundheit der Mitarbeiter:innen auswirken und zu langfristigen gesundheitlichen Problemen führen. Daher ist es wichtig, auch psychische Belastungen am Arbeitsplatz zu erkennen und entsprechende Maßnahmen zur Stressprävention und -bewältigung zu ergreifen.

Im Rahmen der physischen Gesundheitsförderung (BGF) steht wiederum die physische Gesundheit der Mitarbeiter:innen im Fokus. Hier geht es um Identifikation, Behandlung und Prävention von körperlichen Belastungen, welche z.B. im Rahmen von schweren körperlichen Tätigkeiten auftreten können. Aber auch generalpräventive Maßnahmen wie Vorsorgeuntersuchungen werden im Rahmen der physischen Gesundheitsförderung betrachtet.

In der Praxis werden die Maßnahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung meist noch weiter unterteilt und zu aufeinander abgestimmten Maßnahmenbereichen zusammengefasst. Zum Beispiel so:

  • Mentale Gesundheit am Arbeitsplatz
  • Körperliche Fitness am Arbeitsplatz
  • Organisations- und Führungskräfteentwicklung
  • Diagnostik und Vorsorgeuntersuchungen

Mitarbeiter:innenkommunikation im Betrieblichen Gesundheitsmanagement

Die Kommunikation in Richtung der Mitarbeiter:innen im Rahmen des betrieblichen Gesundheitsmanagement (BGM) spielt eine entscheidende Rolle bei der erfolgreichen Umsetzung von Gesundheitsmaßnahmen im Unternehmen. Durch eine offene und transparente Kommunikation können Mitarbeiter:innen aktiv in den Prozess des Betrieblichen Gesundheitsmanagements eingebunden werden und dadurch aktiv zur Maßnahmengestaltung beitragen, um in Folge ihre Gesundheit und Leistungsfähigkeit langfristig zu verbessern.

Eine zentrale Rolle in der Kommunikation spielt die Information über die angebotenen Gesundheitsmaßnahmen und die Möglichkeiten der Beteiligung. Es ist wichtig, dass Mitarbeiter:innen frühzeitig über geplante Maßnahmen informiert werden und die Möglichkeit haben, Feedback zu geben und Vorschläge einzubringen. Durch eine offene Kommunikation können mögliche Barrieren und Widerstände frühzeitig erkannt und beseitigt werden. Darüber hinaus ist es wichtig, dass Mitarbeiter:innen aktiv an der Gestaltung und Umsetzung von Gesundheitsmaßnahmen beteiligt werden. Partizipation stärkt das Engagement und die Motivation der Mitarbeiter:innen und trägt dazu bei, dass Maßnahmen besser akzeptiert und umgesetzt werden. Mitarbeiter:innen sollten daher in Entscheidungsprozesse einbezogen werden und die Möglichkeit haben, ihre Bedürfnisse und Wünsche einzubringen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass eine offene und transparente Kommunikation sowie die aktive Partizipation der Mitarbeiter:innen im Betrieblichen Gesundheitsmanagement entscheidend für den Erfolg von Gesundheitsmaßnahmen im Unternehmen sind. Unternehmen sollten daher darauf achten, ihre Mitarbeiter:innen frühzeitig und umfassend zu informieren und sie aktiv in den Prozess der Gesundheitsförderung einzubeziehen. Nur so können langfristige Verbesserungen der Gesundheit und Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter:innen erreicht werden.


3. Maßnahmen im Betrieblichen Gesundheitsmanagement

Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) umfasst alle Maßnahmen, die darauf abzielen, die Gesundheit und das Wohlbefinden der Mitarbeiter:innen in einem Unternehmen zu fördern. Es handelt sich um einen ganzheitlichen Ansatz, der physische, psychische und soziale Aspekte berücksichtigt. Dahingehend lässt sich das betriebliche Gesundheitsmanagement (BGM) in folgende Bereiche unterteilen:

  • Mentale Gesundheit am Arbeitsplatz
  • Körperliche Fitness am Arbeitsplatz
  • Organisations- und Führungskräfteentwicklung
  • Diagnostik und Vorsorgeuntersuchungen

Jedem dieser Bereiche können verschiedenste Einzelmaßnahmen zugeordnet werden. Und jede dieser Maßnahmen hat auch ein konkretes übergeordnetes Ziel. Dahingehend lassen sich die Maßnahmen in zwei Kategorien einordnen:

  • Präventive Maßnahmen
  • Reaktive Maßnahmen

Ein zentraler Bestandteil des betrieblichen Gesundheitsmanagements sind präventive Maßnahmen, die darauf abzielen, Krankheiten und Gesundheitsprobleme bei den Mitarbeiter:innen zu vermeiden. Dazu gehören beispielsweise regelmäßige Gesundheitschecks, Impfungen, Ergonomie am Arbeitsplatz, gesunde Ernährung, Bewegungsprogramme und Stressmanagement. Ein weiterer wichtiger Bereich des betrieblichen Gesundheitsmanagements (BGM) sind reaktive Maßnahmen im Rahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung. Hier geht es darum, die Mitarbeiter:innen dabei zu unterstützen, ihre Gesundheit aktiv zu verbessern und somit den akuten Gesundheitszustand des Einzelnen aber auch der Belegschaft als Ganzes zu verbessern. Das kann durch Kurse zu Themen wie Ernährung, Bewegung, Entspannung, Raucherentwöhnung oder Suchtprävention geschehen. Zudem spielt die Gestaltung eines gesunden Arbeitsumfelds eine entscheidende Rolle im betrieblichen Gesundheitsmanagement. Dazu zählen eine gute Arbeitsorganisation, klare Arbeitsabläufe, ein respektvoller Umgang miteinander, die Förderung von Work-Life-Balance und die Vermeidung von Überlastungssituationen. Folgend ein näherer Blick auf verschiedene Maßnahmenkategorien.


Mentale Gesundheit am Arbeitsplatz im Rahmen des betrieblichen Gesundheitsmanagements (BGM)

In der heutigen schnelllebigen Zeit zwischen Globalisierung, Flexibilisierung und Digitalisierung werden Mitarbeiter:innen immer stärker belastet und ihr Anpassungsvermögen gefordert. Dies wirkt sich nicht nur auf die körperliche Konstitution des Einzelnen aus, sondern auch zunehmen auf die mentale Gesundheit, was sich in steigenden Krankheitstagen und dem vermehrten Auftreten von psychischen Belastungsfaktoren zeigt, welche bis hin zum Burn-out führen können. Die Auswirkungen von Stress, Angstzuständen, Depressionen und anderen psychischen Herausforderungen am Arbeitsplatz sind vielfältig und können sich in Form von verminderter Produktivität, erhöhten Fehlzeiten, Konflikten im Team und einem allgemeinen Verlust an Arbeitszufriedenheit manifestieren.

Folglich ist die Förderung der mentalen Gesundheit am Arbeitsplatz zu einem wesentlichen Bestandteil des betrieblichen Gesundheitsmanagements (BGM) geworden. Die Förderung der mentalen Gesundheit am Arbeitsplatz ist allerdings ein kontinuierlicher Prozess, der ein hohes Maß an Engagement und Unterstützung seitens der Unternehmensleitung erfordert, da eine positive mentale Gesundheit innerhalb der Belegschaft das Fundament für ein gesundes Arbeitsumfeld bildet und entscheidend für das Wohlbefinden der Mitarbeiter:innen ist. Es können verschiedenste Maßnahmen gesetzt werden, um die mentale und psychische Gesundheit von Mitarbeiter:innen zu fördern:

Schaffung einer unterstützenden Unternehmenskultur: Eine offene und unterstützende Unternehmenskultur, in der Mitarbeiter:innen sich sicher fühlen, über ihre mentalen Gesundheitsprobleme zu sprechen, ist von entscheidender Bedeutung. Führungskräfte und Kolleg:innen sollten im Rahmen von Führungskräftecoachings sensibilisiert und trainiert werden, um ein Umfeld zu schaffen, das auf Verständnis und Empathie basiert.

Schulungen und Sensibilisierung: Kontinuierliche Schulungen und Sensibilisierungsmaßnahmen können dazu beitragen, das Bewusstsein für mentale Gesundheitsfragen zu schärfen und das Stigma zu reduzieren. Mitarbeiter:innen sollten über die Bedeutung von Selbstfürsorge informiert werden und darüber, wie sie Anzeichen von Stress oder psychischen Problemen bei sich selbst und anderen erkennen können.

Bereitstellung von Unterstützungsprogrammen: Unternehmen sollten Ressourcen und Programme zur Verfügung stellen, die darauf abzielen, die mentale Gesundheit der Mitarbeiter:innen zu unterstützen. Dazu gehören Mitarbeiter:innenunterstützungsprogramme (EAPs), psychologische Beratung, Stressbewältigungsworkshops und Resilienztrainings.

Förderung von Flexibilität und Work-Life-Balance: Flexiblere Arbeitszeiten, die Möglichkeit von Remote-Arbeit, Urlaubsangebote und die Förderung einer ausgewogenen Work-Life-Balance können dazu beitragen, Stress zu reduzieren und die mentale Gesundheit der Mitarbeiter:innen zu verbessern.


Körperliche Fitness am Arbeitsplatz

Durch gezielte Programme und Maßnahmen können Unternehmen dazu beitragen, die Gesundheit und Leistungsfähigkeit ihrer Mitarbeiter:innen langfristig zu erhalten und zu fördern. Mitarbeiter:innen-Fitness-Programme sind ein zentraler Bestandteil des betrieblichen Gesundheitsmanagements (BGM).

Je nach konkreten Tätigkeitsfeldern der Mitarbeiter:innen vom Bürojob bis zur körperlich handwerklichen Tätigkeit können verschiedenste Maßnahmen ergriffen werden, zum Beispiel Gesundheitstage, Sportkurse und gesunde Ernährungsangebote. Im Zentrum steht jedoch bei jeder Maßnahme die Förderung der körperlichen Fitness der Mitarbeiter:innen. Folgende Maßnahmen kommen in der Praxis häufig zum Einsatz:

Ergonomische Arbeitsplätze: Die Einrichtung von ergonomischen Arbeitsplätzen kann dazu beitragen, körperliche Belastungen und Verletzungen zu reduzieren. Dies umfasst die richtige Ausstattung von Bürostühlen, Schreibtischen und Computern, um eine gesunde Körperhaltung zu fördern und Rückenproblemen vorzubeugen.

Bewegungspausen und Arbeitsplatzaktivitäten: Regelmäßige Bewegungspausen während des Arbeitstages können dazu beitragen, Muskelverspannungen zu lösen und die Durchblutung zu verbessern. Unternehmen können auch Aktivitäten wie Gruppen-Yoga oder -Stretching anbieten, um die Mitarbeiter:innen zu motivieren, sich während des Arbeitstages zu bewegen.

Gesunde Ernährung am Arbeitsplatz: Die Verfügbarkeit von gesunden Snacks und Mahlzeiten am Arbeitsplatz kann dazu beitragen, die Ernährungsgewohnheiten der Mitarbeiter:innen zu verbessern. Unternehmen können Obstteller oder Gemüsesticks anbieten und Wasserstationen installieren, um die Mitarbeiter:innen dazu zu ermutigen, ausreichend Flüssigkeit zu sich zu nehmen.

Betriebliches Gesundheitscoaching: Die Bereitstellung von Gesundheitscoaching-Programmen kann den Mitarbeiter:innen dabei helfen, ihre Fitnessziele zu erreichen und einen gesunden Lebensstil zu pflegen. Durch individuelle Beratung und Unterstützung können Mitarbeiter:innen motiviert werden, regelmäßige Bewegung in ihren Alltag zu integrieren und gesunde Ernährungsgewohnheiten zu entwickeln.

Förderung von Sport und Bewegung: Unternehmen können sportliche Aktivitäten wie Firmenfitness, Firmenläufe, Fußballturniere oder Yoga-Kurse organisieren, um die Mitarbeiter:innen zu sportlicher Betätigung zu motivieren und ein Gefühl der Gemeinschaft zu fördern.

Flexibilität und Work-Life-Balance: Die Förderung von Flexibilität und Work-Life-Balance kann es den Mitarbeiter:innen ermöglichen, Zeit für regelmäßige Bewegung und gesunde Ernährung einzuplanen. Flexible Arbeitszeiten und die Möglichkeit zum Homeoffice können es den Mitarbeiter:innen erleichtern, ihre Fitnessziele zu erreichen, ohne dabei auf ihre beruflichen Verpflichtungen zu verzichten.


Organisations- und Führungskräfteentwicklung

Im Zentrum des betrieblichen Gesundheitsmanagements steht der einzelne Mitarbeiter. Ihn in seiner persönlichen Entwicklung zu unterstützen, weiterzubilden und auch in herausfordernden Situationen im Rahmen von Konfliktlösungsprozessen zu begleiten, wird im Rahmen der Organisations- und Führungskräfteentwicklung innerhalb des betrieblichen Gesundheitsmanagements (BGM) abgehandelt. Das Ziel ist, durch die Entwicklung der Mitarbeiter:innen die Organisation als Ganzes weiterzuentwickeln. Dazu stehen vielfältige Maßnahmen zur Verfügung.

Schulungen und Sensibilisierung: Organisationen sollten Schulungen und Workshops für Führungskräfte anbieten, um das Bewusstsein für die Bedeutung der körperlichen und Gesundheit zu schärfen. Diese Schulungen können Informationen über die Auswirkungen eines gesunden Lebensstils auf die Leistungsfähigkeit, das Engagement und die Produktivität der Mitarbeiter:innen vermitteln.

Förderung einer gesundheitsbewussten Führungskultur: Eine gesundheitsbewusste Führungskultur zeichnet sich durch offene Kommunikation, Unterstützung bei der Bewältigung von Stress und die Förderung eines gesunden Lebensstils aus. Führungskräfte sollten als Vorbilder dienen und die Bedeutung der körperlichen Gesundheit aktiv fördern.

Stärkung der Resilienz: Im Rahmen von Resilienztrainings können Führungskräfte lernen, wie sie mit den täglichen Belastungen im Rahmen ihres Aufgabengebiets besser umgehen können. Dabei spielen Themen wie Selbstmanagement, Stressmanagement und die Vereinbarkeit von Privatleben und Beruf eine zentrale Rolle.

Coaching und professionelle Begleitung: Um Mitarbeiter:innen gezielt weiterzuentwickeln, sind individuelle Coachings mit externen Coaches ein probates Mittel. Der Coach kann dabei als Sparringspartner den Coachee in den Themenfeldern persönliche Entwicklung, Konfliktlösung, Führungsverhalten etc. unterstützen und begleiten. Auch im Gruppenformat, z.B. für ganze Teams, können Coachings eine wertvolle Unterstützung sein, um Teamentwicklung und Problemlösung proaktiv zu fokussieren.

Konflikt- und Krisenbegleitung: Konflikte im Arbeitskontext sind normal und kommen häufig vor. Es ist von zentraler Bedeutung, Konflikte positiv aufzulösen und so ein gutes, aber auch effizientes Arbeitsklima zu fördern. In der Praxis entstehen jedoch oft Situationen, welche innerhalb eines Teams oder zwischen Abteilungen nicht selbstständig aufzulösen sind. In diesem Falle kann eine professionelle Konfliktmoderation im Rahmen einer Konfliktbegleitung sinnvoll sein. Auch in unerwarteten Krisensituationen, wie z.B. bei Todesfällen im Unternehmen, kann es ratsam sein, professionelle Krisenbegleitung in Anspruch zu nehmen.


Vorsorgeuntersuchung am Arbeitsplatz

Vorsorgeuntersuchungen am Arbeitsplatz sind ein zentraler Bestandteil eines ganzheitlichen betrieblichen Gesundheitsmanagements. Unternehmen, die sich aktiv für die Gesundheit und das Wohlbefinden ihrer Mitarbeiter:innen einsetzen, erkennen zunehmend den Wert von Vorsorgeuntersuchungen, um potenzielle Gesundheitsrisiken frühzeitig zu erkennen und präventive Maßnahmen zu ergreifen.

Die Integration von Vorsorgeuntersuchungen in das betriebliche Gesundheitsmanagement (BGM) bringt viele Vorteile. Zum einen ermöglichen sie es Unternehmen, die Gesundheit ihrer Mitarbeiter:innen proaktiv zu fördern und Krankheiten oder Gesundheitsprobleme frühzeitig zu identifizieren. Darüber hinaus senden Unternehmen, die Vorsorgeuntersuchungen anbieten, ein starkes Signal an ihre Mitarbeiter:innen, dass ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden ernst genommen werden. Dies kann die Mitarbeiter:innenbindung stärken und das Engagement für das Unternehmen erhöhen.

Im Rahmen des betrieblichen Gesundheitsmanagements sollten Unternehmen verschiedene Maßnahmen ergreifen, um die Teilnahme an Vorsorgeuntersuchungen zu fördern. Dazu gehört beispielsweise die Bereitstellung von Informationen über die Bedeutung von Vorsorgeuntersuchungen und deren Verfügbarkeit am Arbeitsplatz. Auch die Organisation von Untersuchungsterminen während der Arbeitszeit und die finanzielle Unterstützung für die Untersuchungen können die Teilnahmebereitschaft der Mitarbeiter:innen erhöhen.


4. Evaluation und Erfolgskontrolle im Betrieblichen Gesundheitsmanagement

Im Rahmen des betrieblichen Gesundheitsmanagements ist die Evaluation und Erfolgskontrolle ein wichtiger Bestandteil, um die Wirksamkeit der Maßnahmen zu überprüfen und gegebenenfalls Anpassungen vorzunehmen. Durch eine systematische Evaluation können Unternehmen sicherstellen, dass ihre Investitionen in die Gesundheit der Mitarbeiter:innen auch tatsächlich den gewünschten Nutzen bringen.

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die Wirksamkeit des betrieblichen Gesundheitsmanagements zu evaluieren. Dazu gehören zum Beispiel Mitarbeiter:innenbefragungen, Gesundheitschecks, Auswertung von Krankenständen und Unfallstatistiken sowie die Beobachtung des allgemeinen Gesundheitszustands der Belegschaft. Durch die regelmäßige Durchführung dieser Evaluationsmaßnahmen können Unternehmen frühzeitig erkennen, ob ihre Maßnahmen erfolgreich sind oder ob Anpassungen erforderlich sind. Die Erfolgskontrolle im betrieblichen Gesundheitsmanagement sollte kontinuierlich durchgeführt werden, um langfristige Verbesserungen im Gesundheitszustand der Mitarbeiter:innen zu erreichen. Dabei ist es wichtig, klare Ziele zu definieren und diese regelmäßig zu überprüfen. Nur so können Unternehmen sicherstellen, dass ihr Engagement für die Gesundheit am Arbeitsplatz auch langfristige positive Auswirkungen hat.


Indikatoren und Kennzahlen zur Messung des Erfolgs

Betriebliches Gesundheitsmanagement spielt eine entscheidende Rolle für den Erfolg eines Unternehmens. Um den Erfolg des betrieblichen Gesundheitsmanagements zu messen, werden verschiedene Indikatoren und Kennzahlen verwendet. Ein wichtiger Indikator ist die Mitarbeiter:innenzufriedenheit. Zufriedene Mitarbeiter:innen sind motivierter, produktiver und seltener krank. Eine regelmäßige Mitarbeiter:innenbefragung kann Aufschluss darüber geben, wie zufrieden die Mitarbeiter:innen mit den Angeboten des betrieblichen Gesundheitsmanagements sind. Ein weiterer wichtiger Indikator ist die Fehlzeitenquote. Je niedriger die Fehlzeitenquote ist, desto erfolgreicher ist das betriebliche Gesundheitsmanagement. Hier können Krankheitstage pro Mitarbeiter:innen pro Jahr gemessen werden, um den Erfolg des Gesundheitsmanagements zu überprüfen. Auch die Krankenstandsquote ist ein relevanter Indikator. Sie zeigt an, wie viele Mitarbeiter:innen gleichzeitig krankgeschrieben sind und gibt Aufschluss darüber, wie gesund die Belegschaft insgesamt ist. Des Weiteren können Kennzahlen wie die Fluktuationsrate und die Produktivität herangezogen werden, um den Erfolg des betrieblichen Gesundheitsmanagements zu messen. Eine geringe Fluktuationsrate und eine hohe Produktivität können darauf hindeuten, dass die Maßnahmen des Gesundheitsmanagements wirksam sind.


Mitarbeiter:innenbefragungen und Feedback-Prozesse

Die regelmäßige Durchführung von Mitarbeiter:innenbefragungen und Feedback-Prozessen spielt eine entscheidende Rolle im betrieblichen Gesundheitsmanagement. Indem Arbeitgeber ihre Mitarbeiter:innen aktiv in den Gestaltungsprozess einbeziehen und deren Meinungen und Anliegen ernst nehmen, tragen sie maßgeblich zur Förderung des psychischen und physischen Wohlbefindens am Arbeitsplatz bei. Mitarbeiter:innenbefragungen bieten die Möglichkeit, anonymes Feedback zu verschiedenen Themen wie Arbeitsbelastung, Arbeitsatmosphäre, Führungsverhalten und Work-Life-Balance einzuholen. Durch gezielte Fragen können Unternehmen potenzielle Stressfaktoren identifizieren und präventive Maßnahmen zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen einleiten. Auch nach Einführung und Umsetzung von Gesundheitsmaßnahme bietet es sich an, diese einer Evaluation durch die Mitarbeiter:innen zu unterziehen. Dabei können wertvolle Informationen hinsichtlich der Nachfrage nach einzelnen Maßnahmen, deren Qualität und auch deren Nutzung generiert werden.


Kontinuierliche Verbesserung und Anpassung der Maßnahmen

Kontinuierliche Verbesserung und Anpassung der Maßnahmen im betrieblichen Gesundheitsmanagement sind von entscheidender Bedeutung, um eine gesunde und produktive Arbeitsumgebung für die Mitarbeiter:innen zu gewährleisten. Durch regelmäßige Evaluierungen und Analysen können Schwachstellen identifiziert und gezielt optimiert werden. Ein effektives betriebliches Gesundheitsmanagement umfasst eine Vielzahl von Maßnahmen, die darauf abzielen, die physische und psychische Gesundheit der Mitarbeiter:innen zu fördern. Dazu gehören beispielsweise ergonomische Arbeitsplatzgestaltung, Gesundheitsförderungskurse, Stressmanagement-Programme und regelmäßige Gesundheitschecks. Um den Erfolg dieser Maßnahmen zu messen, ist es wichtig, regelmäßige Evaluationen vorzunehmen. Dabei sollten sowohl quantitative als auch qualitative Daten erhoben werden, um den tatsächlichen Nutzen der Maßnahmen zu überprüfen. Auf Basis dieser Erkenntnisse können notwendige Anpassungen vorgenommen werden, um eine laufende Verbesserung des betrieblichen Gesundheitsmanagements zu gewährleisten.


Fazit

Betriebliches Gesundheitsmanagement stellt eine wichtige Investition in die Zukunft eines Unternehmens dar. Durch gezielte Maßnahmen zur Förderung von Gesundheit und Wohlbefinden wird ein positives Arbeitsumfeld geschaffen, das Motivation und Produktivität steigert. Die Implementierung von BGM-Strategien zahlt sich langfristig aus – sowohl für die Mitarbeiter als auch für das Unternehmen selbst.



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