Auch Stress ist übertragbar

Wenn unser Gegenüber fahrig und nervös ist, kann das auch auf uns überspringen. Mavie weiß, warum das so ist, wann man besonders anfällig für „Stressinfektionen“ ist und welche Strategien dagegen helfen.

Mavie Redaktion07/07/2023

Stress ist übertragbar

Dein Stress ist auch mein Stress

Ob bei der Arbeit im Großraumbüro oder beim Abendessen im Kreis der Familie: Ist jemand nervös oder gestresst, kann sie oder er damit das gesamte Umfeld in Spannung versetzen – allein schon durch bestimmte Mimik, Gestik, Atmung oder Stimmmodulation. So wie wir mitfühlen und mitleiden können, können wir auch „mitstressen“. Man spricht hier vom empathischen Stress, der sogar messbar ist: In Studien konnte gezeigt werden, dass sowohl bei Gestressten als auch bei deren Beobachter:innen das Stresshormon Cortisol vermehrt ausgeschüttet wird. Unser Stress-Echo ist dabei umso größer, je tiefer das „Wir-Gefühl“ ist. 
 
Für wen Stress weniger ansteckend ist

In einer aktuellen Studie, deren Ergebnisse im „Journal of Personality and Social Psychology“ veröffentlicht wurden, berichten Forscher:innen, dass bestimmte Faktoren eine Rolle spielen könnten, warum „Stressinfektionen“ bei manchen Personen stärker und bei anderen schwächer ausfallen. So war die Stressübertragung bei jenen Studienteilnehmer:innen geringer, die emotional stabil waren, lösungsorientiert und gewissenhaft agierten oder davon überzeugt waren, Situationen beeinflussen zu können. 

Drei praktische Tipps gegen empathischen Stress:

  1. Aufmerksamkeit nach innen. Um die Fragen „Wie geht’s mir gerade?“ und „Kommt das von mir, oder fühle ich gerade die Gefühle eines anderen Menschen?“ valide zu beantworten, empfiehlt es sich, dafür die Aufmerksamkeit in unser Inneres zu lenken. Dabei hilft: Stille. Schon eine Runde um den Häuserblock hilft, in den guten Kontakt zu uns selbst zu wechseln.
  2. Atmen hilft! Der direkteste Weg aus der Stress-Cloud zurück zu uns ist bewusstes Atmen. Das geht immer und überall. Dabei ist es egal, welche Meditationspraxis oder Atemtechnik Sie verwenden. Wir schlagen die 4-7-8-Methode vor: Zunge an den Gaumen legen. Während des Einatmens durch die Nase bis vier zählen, dann sieben Sekunden lang den Atem anhalten – acht Sekunden lang ausatmen. Wiederholen Sie diese Schritte. Nach ein paar Durchgängen werden Sie die zentrierende Wirkung spüren.
  3. Ein echtes Gespräch führen. Sprechen Sie offen und respektvoll beim gestressten Gegenüber an, was Sie in diesem Moment wahrnehmen und empfinden. Zeigen Sie Verständnis, aber übernehmen Sie sanft die Führung. Im ersten Schritt hilft, die Situation zu beruhigen, indem Sie Ihr Sprechen verlangsamen. Dies wirkt auf Ihr Gegenüber stressmindernd und kalmierend. Ist das geglückt, können Sie im Gespräch behutsam für neue, optimistischere Gedanken sorgen.

Und hier noch ein abschließender Tipp: Es gibt Situationen, da können Sie Ihrem Gegenüber den Stress bei bester Absicht nicht nehmen. Akzeptieren Sie auch das, ohne sich anstecken zu lassen. 

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