ROI von BGM-Maßnahmen berechnen: So wird Gesundheitsmanagement zum Erfolgsfaktor
Der Return on Investment (ROI) für BGM-Maßnahmen ist ein strategisches Instrument, das HR-Verantwortlichen dabei hilft, fundierte Entscheidungen zu treffen und dem Management zu beweisen: Investitionen in die Gesundheit der Mitarbeiter:innen steigern nicht nur das Wohlbefinden, sondern wirken sich auch auf das Unternehmensergebnis aus.
Verfasst von:
Mavie Redaktion

"Können Sie belegen, wie wirtschaftlich unsere Gesundheitsmaßnahmen tatsächlich sind?" Diese Frage begegnet HR-Verantwortlichen immer häufiger, wenn es um Investitionen in betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) geht. Die Zeiten, in denen BGM als reines "Nice-to-have" betrachtet wurde, sind vorbei. Heute steht die wirtschaftliche Wirksamkeit von Gesundheitsmaßnahmen im Fokus – und das zu Recht.
Die Berechnung des Return on Investment (ROI) für BGM-Maßnahmen ist nicht nur eine Antwort auf die Forderungen des Managements nach harten Zahlen. Sie ist ein strategisches Instrument, das Personalverantwortlichen dabei hilft, fundierte Entscheidungen zu treffen und dem Management zu beweisen: HR ist nicht nur eine Kostenstelle, sondern ein wertschöpfender Unternehmensbereich.
Investitionen in die Gesundheit der Mitarbeiter:innen steigern nicht nur das Wohlbefinden, sondern wirken sich direkt auf Produktivität, Ausfallzeiten und letztlich auf das Unternehmensergebnis aus. Doch wie lässt sich dieser Zusammenhang in Zahlen fassen? Wie können Sie nachweisen, dass sich Ihre BGM-Strategie tatsächlich rechnet?
Was ist die Kennzahl ROI?
Der Return on Investment (ROI) ist eine zentrale betriebswirtschaftliche Kennzahl, die das Verhältnis zwischen dem erzielten Gewinn und dem eingesetzten Kapital ausdrückt. Diese Verhältniszahl wird typischerweise als Prozentwert dargestellt und liefert eine klare Aussage über die Rentabilität einer Investition.
Warum macht eine ROI-Berechnung für BGM-Maßnahmen Sinn?
Der ROI als Kennzahl ermöglicht es Ihnen, verschiedene BGM-Maßnahmen miteinander zu vergleichen und jene mit dem höchsten wirtschaftlichen Nutzen zu identifizieren. Sie können den ROI für einzelne BGM-Projekte, für Ihr gesamtes BGM-Programm oder sogar für das komplette HR-Budget berechnen.
Grundlagen der ROI-Berechnung für BGM-Maßnahmen
Der Return on Investment (ROI) ist eine betriebswirtschaftliche Kennzahl, die das Verhältnis zwischen dem eingesetzten Kapital und dem daraus resultierenden Gewinn ausdrückt.
Die klassische ROI-Formel lautet:
ROI = Gewinn / eingesetztes Kapital × 100%
Übertragen auf den BGM-Kontext bedeutet das:
ROI = ((Einsparungen + Produktivitätssteigerungen) – Kosten) / Kosten der BGM-Maßnahmen × 100%
Manchmal wird der ROI auch als Verhältnis dargestellt:
ROI Verhältnis = Nutzen : Kosten
Bei einem ROI-Verhältnis von 3:1 bedeutet dies, dass für jeden investierten Euro 3 € an Nutzen generiert werden.
Interpretation der ROI-Kennzahl
Das Ergebnis gibt als Prozentwert an, ob und in welcher Höhe sich Ihre Investition in Gesundheitsmaßnahmen rentiert.
- ROI > 0%: Die Investition erzielt einen finanziellen Überschuss und gilt als rentabel. Beispiel: Ein ROI von 50% bedeutet, dass pro investiertem Euro ein Überschuss von 0,50 Euro erwirtschaftet wird.
- ROI = 0%: Die Investition deckt exakt ihre Kosten, erzielt aber keinen finanziellen Überschuss. Der Break-even-Punkt ist erreicht.
- ROI < 0%: Die Investition verursacht einen finanziellen Verlust und ist aus rein wirtschaftlicher Sicht nicht rentabel. Beispiel: Ein ROI von -25% bedeutet, dass pro investiertem Euro ein Verlust von 0,25 Euro entsteht.
Ein ROI von 150% bedeutet beispielsweise, dass pro investiertem Euro 1,50 Euro zurückfließen – ein klarer Gewinn. Bei einem negativen ROI von -20% verlieren Sie hingegen 20 Cent pro investiertem Euro.
Das heißt: Je höher der ROI, desto rentabler ist die Investition. Allerdings sollte der ROI nie isoliert betrachtet werden, sondern immer im Kontext mit anderen Faktoren wie Risiko, strategische Bedeutung der Investition (BGM-Maßnahme beeinflusst langfristig die Produktivität des Teams und damit den Unternehmenserfolg) und Zeitrahmen der Maßnahmen.
Konkrete ROI-Berechnung für BGM-Maßnahmen
Diese Schritte sind zur Berechnung des ROI von gesundheitsfördernden Maßnahmen im Unternehmen notwendig:
1. Erfassung aller Kosten:
- Direkte Kosten (z.B. externe Dienstleister, Kursgebühren, Material)
- Indirekte Kosten (z.B. Arbeitszeit, Verwaltungsaufwand, Raumkosten)
Wichtig: Die einmaligen und laufenden Kosten sollten separat erfasst werden, um eine realistische Einschätzung des ROI zu bekommen.
2. Ermittlung des finanziellen Nutzens (Einsparungen und Produktivitätssteigerungen):
- Direkte Einsparungen (z.B. reduzierte Krankheitskosten)
- Indirekte Einsparungen (z.B. höhere Produktivität, geringere Fluktuation)
- Quantifizierung qualitativer Vorteile (z.B. höhere Mitarbeiterzufriedenheit)
Rechenbeispiel zur ROI-Ermittlung
Als praktisches Beispiel für eine ROI-Berechnung nehmen wir ein Unternehmen mit 100 Mitarbeiter:innen, das ein BGM-Programm einführt:
Kosten:
- Einmalige Implementierungskosten: 20.000 €
- Jährliche laufende Kosten: 30.000 €
- Kosten über 2 Jahre: 80.000 €
Nutzen pro Jahr:
- Reduzierung der Krankheitstage: 100 MA × 1,5 Tage weniger × 300 € Tagessatz = 45.000 €
- Produktivitätssteigerung: 100 MA × 70.000 € Jahresumsatz × 0,5% = 35.000 €
- Verringerte Fluktuation: 3 MA weniger × 10.000 € Recruiting = 30.000 €
Gesamtnutzen über 2 Jahre: 220.000 €
ROI-Berechnung: ROI = ((220.000 € - 80.000 €) / 80.000 €) × 100% = 175%
Dieser ROI von 175% bedeutet, dass das Unternehmen für jeden investierten Euro 1,75 € zusätzlich zurückerhält – eine klare Bestätigung für die Wirtschaftlichkeit der BGM-Maßnahmen.
Die Herausforderung: Komplexität der ROI-Berechnung im BGM-Kontext
Die Herausforderung bei der Berechnung des ROI für BGM-Projekte liegt in der Vielzahl der Faktoren, die berücksichtigt werden müssen. Während der ROI bei physischen Investitionen oft leichter quantifizierbar ist, spielen bei betrieblichen Gesundheitsmaßnahmen neben monetären auch qualitativen Faktoren wie Zeitersparnis, Mitarbeiterzufriedenheit, Produktivitätssteigerung u.v.m. eine Rolle.
Diese Faktoren sind nicht immer einfach in Zahlen auszudrücken, was die Berechnung komplex macht. Hier haben wir Ihnen die wichtigsten Faktoren zur Berechnung des ROI von EAP-Maßnahmen zusammengefasst.
Achtung: Rechnen Sie nicht sofort mit einem positiven Return on Investment (ROI)! Die Kosten für die Implementierung des BGM sind hoch, und bis die positiven Auswirkungen spürbar sind, kann es je nach Art der Probleme und Maßnahmen unterschiedlich lange dauern. Grund dafür ist zum Beispiel eine notwendige Veränderung der Unternehmens- und Führungskultur, die zu einer gesunden Organisation führt. Zwar können Sie anhand der Kennzahl laufende Verbesserungen feststellen, bis zum finanziellen Nutzen von BGM-Maßnahmen können aber mehrere Jahre vergehen.
Tipp: Etablieren Sie einen Rhythmus, in dem die Wirksamkeit von BGM-Maßnahmen überprüft wird, zum Beispiel durch eine halbjährliche oder jährliche Mitarbeiterbefragung zu Themen wie Mitarbeiterzufriedenheit, Stressbelastung und körperliches bzw. mentales Wohlbefinden.
Schritt-für-Schritt: ROI von BGM-Maßnahmen berechnen
1. Klare Zielsetzung definieren
Legen Sie zu Beginn fest, was mit Ihren BGM-Maßnahmen erreicht werden soll. Typische Ziele bei BGM-Programmen können die Reduzierung von Krankenständen, Präsentismus, die Senkung der Fluktuationsrate, die Steigerung der Produktivität oder die Verbesserung der Mitarbeiterzufriedenheit sein. Je präziser Ihre Ziele am Projektstart sind, desto einfacher gestaltet sich später die Erfolgsmessung.
2. Vollständige Kostenerfassung
Erfassen Sie sämtliche mit Ihren BGM-Maßnahmen verbundenen Kosten. Dazu zählen:
Einmalige Investitionen, zum Beispiel:
- Schulungen und Workshops
- Internes Marketing und Kommunikation
- Projektmanagement und Implementierungskosten (in Form von Arbeitszeit Mitarbeiter:innen)
- Anschaffungen (z.B. ergonomische Arbeitsplätze)
- Externe Beratung
Laufende Kosten, zum Beispiel:
- Gebühren für externe Dienstleister
- Personalkosten für BGM-Beauftragte
- Raumkosten
- Materialien
- Arbeitszeit der Mitarbeiter:innen während BGM-Aktivitäten
Wichtiger Hinweis: Kalkulieren Sie interne Ressourcen zu aktuellen Marktpreisen – nur so erhalten Sie ein realistisches Bild.
3. Quantifizierung der Vorteile und Einsparungen
Hier wird es etwas schwieriger. Erfassen Sie alle positiven Effekte Ihrer BGM-Maßnahmen und übersetzen Sie diese soweit möglich in finanzielle Werte.
- Reduzierte Fehlzeiten (errechenbar über Kosten pro Mitarbeiter:innen pro Tag)
- Verringerte Fluktuationskosten (Recruiting- und Einarbeitungskosten, Arbeitgeberattraktivität)
- Produktivitätssteigerungen (messbar z.B. über Umsatz, Mitarbeiterzufriedenheit, Engagementindex)
- Verbesserte Qualität (weniger Fehler, höhere Kundenzufriedenheit)
- Vermiedene Kosten (z.B. für die Krankenversicherung, Arbeitsunfälle)
Sie können sich auch mit Zahlen aus externen Quellen helfen. Es gibt viele aktuelle Studien, die den positiven Effekt von verschiedenen BGM-Maßnahmen wie z.B. EAP zeigen. Wir haben hier die wichtigsten Zahlen für die Berechnung des ROI von EAP-Programmen zusammengetragen.
4. Festlegung des Betrachtungszeitraums
Wählen Sie einen realistischen Zeitraum für Ihre ROI-Berechnung. Bei BGM-Maßnahmen empfiehlt sich oft eine mittelfristige Perspektive von 2-3 Jahren, da die Verankerung von neuen, gesundheitsfördernden Angeboten für Mitarbeiter:innen eine gewisse Zeit brauchen und viele positive Effekte (inkl. einhergehende Kulturveränderungen im Unternehmen) erst mit zeitlicher Verzögerung eintreten.
Tipps für die Interpretation des ROI von BGM-Maßnahmen
- Der ROI ist eine wichtige Kennzahl, sollte jedoch nie als einziges Entscheidungskriterium für eine Entscheidung herangezogen werden. Nicht dadurch abgebildet sind z.B. die Dauer der Umsetzung, das Risiko oder andere komplexe Sachverhalte.
- Wählen Sie einen realistischen Betrachtungszeitraum (zum Beispiel jährlicher Vergleich über einen Zeitraum von 2 bis 3 Jahren).
- Die Werte für eine ROI-Berechnung müssen genau definiert werden, um auch mit anderen Projekten und Investitionen verglichen werden zu können.
- Investitionen haben neben finanziellen auch qualitative Aspekte (z.B. Mitarbeiterzufriedenheit). Hier gilt es, diese so gut wie möglich in Zahlen zu gießen und sich auch mit Daten aus externen Studien zu helfen.
- Je Unternehmensbereich, Projekt und Branche können sich ROI-Werte unterscheiden. Daher: Achtung beim direkten Vergleich!
Benchmarks und Studienergebnisse: Was ist ein guter ROI im BGM?
Zahlreiche wissenschaftliche Untersuchungen haben sich mit dem ROI von BGM-Maßnahmen beschäftigt. Forscher der Harvard University haben im Rahmen der Studie "Workplace Wellness Programs Can Generate Savings" einen ROI von 1:3,27$ (medizinische Kosten) und 1:2,73$ (Kosten für Fehlzeiten) errechnet.
Auch die Initiative für Gesundheit und Arbeit hat 2015 Erkenntnisse aus der Auswertung von 2.400 Studien präsentiert, in denen es um die Wirksamkeit von BGM-Programm geht. Der Return on Investment (ROI) beträgt laut dieser Metastudie im Durchschnitt 1:2,7. Dieser durchschnittliche ROI ergibt sich aus einer Bandbreite von Ergebnissen zwischen 1:-3,3 und 1:16,1 – es gibt also große Unterschiede je nach Projekt, Zielsetzung und Durchführung.
In wissensintensiven Branchen mit hohen Personalkosten und langen Einarbeitungszeiten können BGM-Maßnahmen oft einen höheren ROI erzielen als in Branchen mit geringerer Wertschöpfung pro Mitarbeiter:innen. Auch die Ausgangssituation spielt eine Rolle: In Unternehmen mit überdurchschnittlich hohen Krankenständen können gezielte Maßnahmen schneller positive Effekte erzielen.
Entwickeln Sie daher eine realistische Erwartungshaltung, die zu Ihrer spezifischen Situation passt. Ein positiver ROI ist ein Erfolg – und mit zunehmender Erfahrung und Optimierung Ihrer BGM-Strategie wird sich dieser in der Regel weiter verbessern.
Erfolgsfaktoren für einen positiven ROI bei BGM-Maßnahmen
Um einen möglichst hohen ROI zu erzielen, sollten Sie bei der Konzeption und Umsetzung Ihrer BGM-Maßnahmen folgende Erfolgsfaktoren berücksichtigen:
Vermeidung des "Gießkannenprinzips"
Eine breite Streuung von Maßnahmen ohne klare Zielgruppendefinition und ohne Partizipation der Mitarbeiter:innen führt selten zum Erfolg.
Erfahrungen zeigen, dass positive ROI-Werte fast ausschließlich in Unternehmen erreicht werden, die einen individuellen, auf ihre spezifische Situation zugeschnittenen BGM-Prozess implementieren. Auch die Forscher:innen hinter der Harvard-Studie betonen, dass strukturierte und systematische BGM-Maßnahmen den höchsten ROI erzielen.
Pauschalkonzepte scheitern hingegen häufig. Berücksichtigen Sie daher die Besonderheiten Ihrer Branche, Ihre Geschäftssituation und die demografische Struktur Ihrer Belegschaft. Wie geht das? Starten Sie mit einer strukturierten Evaluierung der Situation. Befragen Sie Mitarbeitende und Führungskräfte, wie es ihnen aktuell geht und welche Wünsche sie bezüglich gesundheitlicher Unterstützung am Arbeitsplatz haben.
Mitarbeiterpartizipation
Beziehen Sie Ihre Mitarbeiter:innen aktiv in die Konzeption und Umsetzung von BGM-Maßnahmen ein. Niemand kennt die gesundheitlichen Herausforderungen am Arbeitsplatz besser als diejenigen, die dort täglich arbeiten. Oft sind Unternehmen überrascht, welche Wünsche und Bedürfnisse bei einer Mitarbeiterbefragung ans Tageslicht kommen – und nicht selten sind diese relativ einfach umzusetzen.
Wenn Mitarbeiter:innen in die Ideenfindung mit einbezogen werden, motiviert sie dies auch, die genannten BGM-Angebote auch wirklich zu nutzen, weil sie sich gehört und verstanden fühlen. Dies führt wiederum zu einer höheren Beteiligung an den Maßnahmen und zu besseren gesundheitsfördernden Effekten.
Berücksichtigung von Unternehmenskultur und Führung
Der Erfolg von BGM-Maßnahmen hängt maßgeblich von der Unternehmenskultur und dem Führungsverhalten ab. Schulen Sie Ihre Führungskräfte in gesundheitsorientierter Führung und sorgen Sie dafür, dass das Management mit gutem Beispiel vorangeht – zum Beispiel könnte der Geschäftsführer an der ersten Sporteinheit teilnehmen und damit auch andere Führungskräfte motivieren, gesundes Verhalten am Arbeitsplatz vorzuleben. Vergessen Sie nicht: Nur wenn BGM-Programme von der obersten Führungsebene authentisch genutzt und unterstützt werden, können die Maßnahmen auch nachhaltig Wirkung zeigen!
Regelmäßige Evaluierung
Regelmäßige Evaluationen helfen, Maßnahmen kontinuierlich zu verbessern und anzupassen. Dadurch können Sie vermeiden, dass Angebote hohe Kosten verursachen, aber aus einem bestimmten Grund nicht gerne von den Mitarbeiter:innen genutzt werden.
Einfaches Beispiel: Wenn der Firmenfitness-Kurs zur Rückengesundheit am Montag stattfindet, an diesem Tag aber die meisten Mitarbeiter:innen im Homeoffice sind, verschwenden Sie viel Geld bei geringer Nutzung und geringem gesundheitsfördernden Effekt – dadurch kann der ROI maßgeblich verschlechtert werden.
Fragen Sie also regelmäßig in Form von Feedback-Möglichkeiten und Umfragen ab, ob es Gründe gibt, warum ein BGM-Angebot nicht genutzt wird.
Steuerliche Vorteile bei BGM abseits vom ROI
In Österreich sind laut § 3 Abs. 1 Z 34 Einkommensteuergesetz (EStG) bestimmte freiwillige Maßnahmen des Arbeitgebers zur Förderung der Gesundheit der Arbeitnehmer steuerfrei, wenn sie folgenden Kriterien entsprechen:
- Zielgerichtete Maßnahmen zur Gesundheitsförderung (z. B. Stressprävention, Bewegung, Ernährung etc.)
- Durchführung im Rahmen eines systematischen und qualitätsgesicherten BGF-Konzepts
- Die Maßnahmen müssen allen Mitarbeiter:innen offenstehen
- Keine individuelle Geldleistung (z. B. Fitnessstudio-Zuschuss ist nur dann steuerfrei, wenn er Teil eines qualitätsgesicherten BGF-Programms ist)
Beispiele für Maßnahmen, die steuerlich begünstigt sein können:
- Workshops zu Stressbewältigung oder Rückenschule
- Bewegungsprogramme im Betrieb
- Ernährungsberatung
- Rauchentwöhnungskurse
Betriebsausgabenabzug: Alle Ausgaben für BGF-Maßnahmen können als Betriebsausgaben geltend gemacht werden, sofern sie im betrieblichen Interesse stehen (z. B. zur Senkung von Krankenständen oder Verbesserung des Arbeitsklimas).
Keine Sachbezugswerte für Mitarbeiter:innen: Solange die Maßnahmen die obigen Kriterien erfüllen, entsteht kein steuerpflichtiger Sachbezug für die Mitarbeitenden. Das heißt: Die Teilnahme an der Maßnahme führt zu keiner Lohnsteuer- oder Sozialversicherungspflicht.
Fördermöglichkeiten durch Krankenkassen etc.
Zusätzlich zu steuerlichen Vorteilen gibt es auch Möglichkeiten der finanziellen Förderungen durch:
- Die Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK) bietet Beratung, Prozessbegleitung und teilweise auch finanzielle Zuschüsse für qualitätsgesicherte BGF-Projekte.
- Die WKO (je nach Bundesland) und der Fonds Gesundes Österreich (FGÖ) bieten ebenfalls Förderungen an.
Fazit: ROI-Berechnung für BGM-Maßnahmen ist mehr als Rechtfertigung
Die ROI-Berechnung für BGM-Maßnahmen ist mehr als nur ein Instrument zur Rechtfertigung von Investitionen gegenüber dem Management. Sie ist ein strategisches Tool, das Ihnen hilft, die richtigen Entscheidungen zu treffen und Ihr BGM-Programm kontinuierlich zu verbessern.
Betriebliches Gesundheitsmanagement ist kein Kostenfaktor, sondern eine Investition in die wichtigste Ressource Ihres Unternehmens: Ihre Mitarbeiter:innen. Ein gesundes, motiviertes Team ist produktiver, innovativer und loyaler – all das sind Faktoren, die sich direkt auf den Unternehmenserfolg auswirken.
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