Alternative Finanzierungsmöglichkeiten: Wie Krankenkassen BGM fördern
Mitarbeiter:innen sind die wichtigste Ressource eines Unternehmens und deren Gesundheit daher oberste Priorität. Um negative Belastungen zu verringern und die Leistungsfähigkeit der Belegschaft zu erhalten, bieten immer mehr Unternehmen präventive Maßnahmen im Rahmen des Betrieblichen Gesundheitsmanagements (BGM) an. Schnell kommt da die Frage nach den Finanzierungsmöglichkeiten dieser BGM Maßnahmen auf. Die finanzielle Unterstützung der Krankenkassen kann hier maßgeblich zum Erfolg im Bereich der betrieblichen Gesundheitsförderung beitragen.
Verfasst von:
Mavie Redaktion
Die geforderte Leistungsfähigkeit der Arbeitnehmer:innen steigt seit Jahren an und damit auch die Notwendigkeit, einen passenden Ausgleich zu schaffen. nimmt daher einen immer höheren Stellenwert im betrieblichen Kontext ein. Innerhalb welcher Bereiche und auf welchen Grundlagen Krankenkassen Unternehmen dabei finanziell unterstützen können, wie solche BGM Maßnahmen konkret aussehen und warum am Schluss beide Parteien davon profitieren, zeigen wir im folgendem Artikel.
Handlungsfelder
Die Möglichkeiten gesundheitsfördernder sind nahezu unbegrenzt. Diese Maßnahmen lassen sich dabei in zwei unterschiedliche Handlungsfelder einteilen:
Gesundheitsförderliche Arbeitsgestaltung
Der Fokus im Bereich der gesundheitsförderlichen Arbeitsgestaltung liegt in der Anpassung der betrieblichen Rahmenbedingungen. Dazu zählt die Gestaltung der räumlichen Arbeitsumgebung sowie eine gesundheitsgerechte der Managementebene.
Gesundheitsförderlicher Arbeits- und Lebensstil
Einen Schritt weiter geht der Bereich der gesundheitsförderlichen Arbeits- und Lebensstil Gestaltung, der sich durch gezielte Maßnahmen auf die Gesundheitsförderung der einzelnen Mitarbeiter:innen bezieht.
Auch im Home-Office können Unternehmen Maßnahmen innerhalb der zwei Handlungsfelder anbieten. / AnnaStills
Um Maßnahmen in beiden Bereichen umzusetzen, ist es wichtig, neben personellen Ressourcen auch entsprechende finanzielle Mittel freizumachen. Dies stellt bei einigen Unternehmen ein Problem dar. Verantwortliche tun gut daran, entsprechende Kenntnisse zum ROI von BGM Maßnahmen zu erwerben und sich über alternative Finanzierungsmöglichkeiten zu informieren. Eine Möglichkeit stellt dabei die Zusammenarbeit mit Krankenkassen dar, die im Folgenden näher erläutert wird.
Leitfaden Prävention
Krankenkassen kommen in Deutschland vielfältige Aufgaben zu, die sowohl das Individuum als auch die Gesellschaft im Allgemeinen betreffen. Einzelne Lebensbereiche sind dabei separat geregelt. Der Bereich der Arbeit bzw. der betriebliche Kontext nimmt dabei einen zentralen Aspekt im Auftrag der Krankenkassen ein, von dem Unternehmen bei der Umsetzung von BGM Maßnahmen profitieren können.
Der Präventionsauftrag der Krankenkassen ist in Paragraph 20 des fünften Buches des Sozialgesetzbuches (SGB) niedergeschrieben. In diesem Artikel werden sowohl die Leistungen zur Prävention als auch zur definiert. Da diese Formulierungen jedoch relativ breit gefasst sind, hat der GKV-Spitzenverband den Leitfaden Prävention entwickelt. Darin werden die Bestrebungen der Krankenkassen konkretisiert, indem Handlungsfelder und qualitative Kriterien genannt werden. Alle Maßnahmen, die diesem Leitfaden entsprechen, dürfen von Krankenkassen durchgeführt und finanziell gefördert werden.
Befolgen Unternehmen diesen Leitfaden und den dort dargestellten Gesundheitsförderungsprozess, steigen ihre Chancen, dass ihre umgesetzten Maßnahmen vollständig oder teilweise von einer Krankenkasse übernommen werden. Grundsätzlich gilt es dabei die Phasen der Vorbereitung, der Schaffung von Strukturen, der Analyse, der Maßnahmenplanung sowie -umsetzung und der Evaluierung zu berücksichtigen.
Der Gesundheitsförderungsprozess besteht aus insgesamt sechs Schritten. / gkv-spitzenverband.de
Leistungen der Krankenkasse
Leistungen der Krankenkasse im Bereich des Betrieblichen Gesundheitsmanagements umfassen sämtliche Maßnahmen der Analyse des Arbeitsumfeldes sowie die Konzeptionierung und Umsetzung von und schlussendlich die Evaluation und Qualitätssicherung. Dabei ist eine Kombination von Leistungen aus verschiedenen Handlungsfeldern möglich. Je nach Unternehmen können die Maßnahmen individuell zugeschnitten werden. Inhaltlich werden häufig die Themenfelder Ernährung, Bewegung, Stressmanagement und Suchtprävention kombiniert. Die Maßnahmen müssen den oben genannten Handlungsfeldern und qualitativen Kriterien der betrieblichen Gesundheitsförderung des GKV-Leitfadens zur Prävention entsprechen. Bei Interesse an einer Zusammenarbeit können einzelne Krankenkassen direkt oder über den Spitzenverband kontaktiert werden. Voraussetzung ist, dass mindestens jeweils ein Angestellter des Unternehmens bei der jeweiligen unterstützenden Krankenkasse versichert ist.
Gesundheitsinitiativen von Mavie Work
Du bist auf der Suche nach einem Partner, der dich in der Koordination mit einer Krankenkasse unterstützt? Mavie Work hilft dir in diesem Fall gerne weiter und bietet dir ein BGM-Angebot, das auf die Finanzierungsmöglichkeiten durch Krankenkassen zugeschnitten ist. So kann Mavie Work beispielsweise durch den vor Ort sowie zu Hause in der Analysephase bei der Ermittlung des Status-quo der Gesundheit im Unternehmen beitragen. Durch umfangreiche Fragebögen zu Themen wie Gewohnheiten, Sport- und Essensverhalten sowie Wohlbefinden erhält das Unternehmen wertvolle Informationen über die Belegschaft. Diese anonymisierten und aggregierten Reportings helfen bei der Auswahl, Umsetzung und Evaluierung gesundheitsfördernder Maßnahmen. Durch regelmäßig wiederholte Check-ups kann festgestellt werden, welche Gesundheitswerte sich bei den Angestellten verbessert haben. Daraus lassen sich nicht nur im Schritt der Evaluierung wichtige Erkenntnisse ziehen, sondern machen .
Alle Teilnehmer können ihre Messwerte jederzeit im Mavie Work Portal aufrufen und somit ihre persönlichen Fortschritte verfolgen. / Mavie Work
Vorteile für Krankenkasse und Unternehmen
Durch die Zusammenarbeit von Krankenkasse und Unternehmen im Bereich des Betrieblichen Gesundheitsmanagements ergibt sich eine Win-win-Situation für beide Parteien. Zum einen kann die Krankenkasse die Präsenz im Unternehmen als Marketingplattform nutzen, um die Mitarbeiter:innen des Unternehmens von ihrem Angebot zu überzeugen und letztendlich als Kund:innen für sich zu gewinnen. Zum anderen können Unternehmen von der teilweisen oder sogar kompletten Finanzierung der angebotenen Gesundheitsmaßnahmen profitieren und sich damit als Arbeitgeber mit Herz positionieren.
Steuerliche Vorteile für Unternehmen
Auch der Staat unterstützt Unternehmen bei der Gesundheitsförderung der Belegschaft in Form von Steuerfreibeträgen. In Paragraph 3 Nummer 34 des Einkommensteuergesetzes (EStG) ist dieser steuerfreie Zusatz für die betriebliche Gesundheitsförderung festgelegt. Dieser wurde zu Beginn des Jahres 2020 auf 600 Euro pro Mitarbeiter:in und Jahr erhöht.
Solltest du Maßnahmen des Betrieblichen Gesundheitsmanagements umsetzen wollen, aber im Unternehmen nur über begrenzte finanzielle Mittel verfügen, lohnt sich ein Blick auf alternative Finanzierungsmöglichkeiten und die Zusammenarbeit mit Krankenkassen im Bereich des BGM.