Biologisches Alter - Was Dein Body Age aussagt
Was ist dran an dem Ausdruck "Man ist so alt wie man sich fühlt"? Wir gehen der Frage nach und beantworten, wie sich das biologische Alter von dem tatsächlichen, sogenannten chronologischen Alter, unterscheidet. Auf Basis des Mavie Lifestyle-Checks wird für die Teilnehmer ebenfalls das sogenannte Body Age bestimmt. Wir erklären, wie dieses berechnet wird und wie man das eigene biologische Alter verbessern kann.
Author:
Mavie editorial team
1. Was versteht man unter biologischem Alter und Body Age?
Wenn wir im täglichen Sprachgebrauch vom Alter sprechen, meinen wir unser tatsächliches, chronologisches Alter. Neben dem chronologischen Alter wird vor allem in der Medizin vom biologischen Alter gesprochen. Dieses steht nur teilweise im Zusammenhang mit dem chronologischen Alter. Dem biologischen Alter liegt die Idee zugrunde, dass es nicht linear mit dem tatsächlichen Alter voranschreitet, sondern je nach individuell zunehmender Schäden an den Körperzellen. Neben der Zeitspanne von der Geburt bis zum heutigen Tag werden Faktoren wie Genetik, Lebensstil, Ernährung und Erkrankungen mit einbezogen.
Das Body Age (Körperalter) lässt sich mit diesem biologischen Alter vergleichen. Bei Mavie Work wird dabei nicht nur ein übergreifendes Body Age berechnet, sondern eines für jeden Körperbereich. Bei einem Mavie Lifestyle-Check ergibt sich so jeweils ein Alter für das Herz-Kreislauf-System, den Stoffwechsel und die Körperform. Wird auch die Lungenfunktion gemessen, erhält der Teilnehmer zusätzlich sein Lungenalter. Im Laufe des Lebens verschlechtern sich aufgrund des körperlichen Zustandes einige Messwerte. Daher ist es ganz normal, dass eine Person im Alter von 60 Jahren beispielsweise einen höheren Blutdruck und ein geringeres Lungenvolumen hat als mit 30 Jahren.
Das Body Age orientiert sich an vorhandenen Werten der gleichen Alterskohorte des Teilnehmers. Ergibt sich ein Body Age, das höher ist als das chronologische Alter, bedeutet das nicht zwingend, dass etwas mit der Gesundheit nicht stimmt. Eine Person, die ein höheres Body Age als ihr chronologisches angezeigt bekommt, kann sich bester Gesundheit erfreuen. Nur scheint sie im Vergleich zu anderen Mavie Work Teilnehmern im gleichen Alter etwas weniger fit zu sein. So kann es beispielsweise auch vorkommen, dass das Lungenalter über dem chronologischen Alter liegt, obwohl die einzelnen Lungenwerte in einem guten Bereich liegen. Die Lunge ist gesund, entspricht aber eher der einer älteren Person.
2. Wie wird das Body Age berechnet?
Direkt im Anschluss an einen Mavie Lifestyle-Check können alle gemessenen Werte in der dazugehörigen Mavie Work Portal eingesehen werden. Neben einer farblichen Einordnung der Werte im Ampelsystem je nach Gesundheitszustand, wird übergreifend für jeden der Bereiche Herz-Kreislauf, Stoffwechsel, Lungenfunktion und Körperform das sogenannte Body Age angezeigt.
Die Berechnung der Body Ages erfolgt auf Grundlage unterschiedlicher mathematischer Modelle. Jeder Teilnehmer wird basierend auf seinem chronologischen Alter zum Zeitpunkt des Check-ups einer Altersgruppe zugeordnet, welche wichtig für die Einordnung der Messwerte ist.
Herz-Kreislauf-Alter
Das Herz-Kreislauf-Alter wird mit Hilfe des sogenannten Q-Risk berechnet. Der Q-Risk ist ein etablierter Risiko-Score für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Mittels dieses Scores kann ein Arzt das Risiko einer Person einschätzen, in den nächsten 10 Jahren eine Herz-Kreislauf-Erkrankung zu entwickeln. Patienten können dann besser betreut und frühzeitig auf mögliche Gegenmaßnahmen aufmerksam gemacht werden. Basis für die Berechnung des Q-Risk sind Alter, Geschlecht, Ethnie, Body-Mass-Index, systolischer Blutdruck sowie das Verhältnis von Cholesterin und HDL. Außerdem wird mit einbezogen, ob eine Person raucht und an bestimmten Krankheiten, wie Diabetes, Angina Pectoris oder einer chronischen Nierenerkrankung leidet. Je nach Q-Risk werden bei Mavie Work in einer speziellen Gewichtung Punkte vergeben. Aus diesen Punkte ergibt sich dann das Herz-Kreislauf-Alter.
Stoffwechsel- und Körperform-Alter
Die Basis der Berechnung des Stoffwechsel- und Körperform-Alters bilden Geschlecht und chronologisches Alter. Für das Stoffwechselalter werden zudem die im Kapillarblut gemessenen Werte mit einbezogen, für das Körperform-Alter die Messergebnisse der Körperzusammensetzungsanalyse. Mit Hilfe der statistischen Methode der Regressionsanalyse wird ein Regressionsmodell erstellt. Einfach gesprochen, werden hierbei für alle gemessenen Werten durchschnittliche erwartete Werte pro chronologischem Alter erstellt und die eigenen gemessenen Werte hiermit verglichen. Gleichen die eigenen Werte eher einem anderen Alter, wird dieses Alter als Body Age wiedergegeben. Hierzu werden die Werte, die in den bisher erfolgten Check-ups aller Teilnehmer gemessen wurden, betrachtet und ein möglicher Zusammenhang der Variablen modelliert. Das Modell verbessert sich so mit zunehmender Anzahl an Check-ups. Zur Berechnung jedes neuen Body Ages wird dieses sich ständig optimierende Regressionsmodell verwendet.
Lungenalter
Das Lungenalter wird basierend auf einer wissenschaftlich etablierten Formel ermittelt, die Geschlecht, Körpergröße, sowie das forcierte exspiratorische Volumen (FEV1) des Teilnehmers mit einbezieht. Um große Abweichungen zwischen dem chronologischen und dem Lungenalter zu umgehen, wird die Spanne des möglichen Lungenalters je nach Alter des Teilnehmers nach unten hin begrenzt. Diese Begrenzung wird auch für alle anderen Body Ages vorgenommen.
Das Lungenalter basiert auf einer wissenschaftlich etablierten Formel, die Geschlecht, Körpergröße, sowie das forcierte exspiratorische Volumen (FEV1) berücksichtigt. / DragonImages
3. Warum ist es wichtig, sein Body Age zu kennen?
Das Body Age dient in erster Linie dem Vergleich. Es sagt aus, wie es um die eigene Gesundheit gegenüber der von anderen Personen im gleichen Alter steht. Besonders interessant ist es, wenn man die Entwicklung über mehrere Check-ups vergleichen kann. Weicht ein Body Age stark von dem ab was man sich für die eigene Gesundheit wünscht, kann dies ein Ansporn sein, sich bis zum nächsten Check-up zu verbessern. Zudem kann der indirekte Vergleich zu anderen Check-up-Teilnehmern motivierend wirken.
4. Wie kann ich mein Body Age verbessern?
Grundsätzlich ist eine Verbesserung der Body Ages immer möglich, dies wird jedoch mit zunehmendem Alter schwieriger. Während man auf die Gene wenig Einfluss nehmen kann, kann eine Änderung des Lebensstils sehr viel bewirken.
So wirkt sich regelmäßige körperliche Aktivität positiv auf die physische sowie psychische Gesundheit aus und kann z.B. zur Prävention von Diabetes, Rückenbeschwerden sowie Herz-Kreislauf-Erkrankungen beitragen. Zudem führt Bewegung zu einer verbesserten Funktion von Herz und Lunge und damit einer Steigerung der Ausdauer, was die Body Ages positiv beeinflusst. Mit einer gesteigerten körperlichen Aktivität geht auch oftmals die Normalisierung des Körpergewichtes einher. Hierbei spielt insbesondere die Reduktion des Viszeralfettes eine entscheidende Rolle, da es wichtige Organe im Bauchraum umgibt und ein Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie Diabetes ist.
Auch eine gesunde und ausgewogene Ernährung trägt zu einer Verbesserung des Body Ages bei. Es sollte darauf geachtet werden, ausreichend Obst und Gemüse, jedoch möglichst wenig zuckerhaltige Lebensmittel oder Fertigprodukte zu verzehren. Wichtig ist zudem, ausreichend zu trinken, am besten Wasser oder ungesüßten Tee. Zu guter Letzt sollte der Konsum von Tabak oder Alkohol auf ein Mindestmaß reduziert werden.
Mit einem gesunden Lebensstil kann das biologische Alter maßgeblich positiv beeinflusst werden und somit die Lebensqualität verbessern und die Lebenserwartung gesteigert werden.