Die smarte Waage - dein cleverer Begleiter zu mehr Gesundheit

Für Einige sind sie frohe Botschafter, für Andere Überbringer der bösen Wahrheit: die Körperanalysewaagen. Neben Körpergewicht messen sie weitere Werte wie Körperfettanteil und Muskelmasse und werden aufgrund dieser Fähigkeiten auch als smarte Waagen bezeichnet, doch wie schlau und zuverlässig sind diese Waagen wirklich?

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Mavie editorial team

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Sie steht oft in Fitnessstudios, Apotheken und mittlerweile bei einigen im eigenen Badezimmer: die smarte Waage, die digitale Wahrheit über unsere Körperzusammensetzung. Doch wie smart ist die Waage und lohnt sich so eine Anschaffung auch für dich? Dieser Artikel gibt Aufschlüsse zur Funktion, Genauigkeit und Relevanz der Körperanalysewaage.

Wie funktionieren die smarten Waagen?

„Einmal bitte Schuhe und Socken ausziehen, Hosentaschen leeren, auf die Elektroden stellen und auf die Signale und damit verbundenen Ergebnisse warten.“ So einfach ist die Prozedur, doch was genau macht die Waage, während unsere nackten Füße und teilweise auch die Hände die Elektroden berühren? Die Waagen funktionieren nach dem Bioimpedanz-Verfahren. Hierbei fließt schwacher, nicht spürbarer Strom durch den Körper und je nach Körperzusammensetzung ergeben sich unterschiedliche Widerstände. Fettmasse leitet beispielsweise schlechter als Muskelmasse und wird dadurch anders vom Gerät erfasst. Zusammen mit vorher eingegebenen Werten wie Alter, Geschlecht und dem ermittelten Gewicht errechnet die Waage anhand einer Formel die verschiedenen Anteile des Körpers.

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Die Waage misst nur dann korrekt, wenn keine Schuhe oder Socken getragen werden. / leungchopan

Worin unterscheiden sich die Waagen?

Es gibt verschiedene Anbieter und auch Modelle dieser Waagen. Einige nutzen nur die Fußelektroden um sich darauf zu stellen, während es auch umfassendere Versionen gibt, die ebenfalls Elektrodengriffe besitzen und somit gezielter den Strom durch Ober-und Unterkörper leiten können. Die flachen Standwaagen, die die Messelektroden nur in der Waage vorweisen, messen meist nur die Beine und Leistenregion, da der Stromfluss zu schwach ist um durch den gesamten Körper zu fließen. Je mehr Elektroden eine smarte Waage aufweist, desto genauer kann die gesamte Körperzusammensetzung ermittelt werden, doch die Standard-Messgrößen sind bei fast allen Waagen identisch.

Was genau wird gemessen?

Die meisten Waagen berechnen den BMI (Body-Mass-Index) durch das vorherige Eingeben der Körpergröße und das Messen des Gewichts. Zusätzlich dazu messen die meisten Waagen den Fettanteil, sowie die Muskelmasse, den Wasseranteil und die Knochenmineralmasse.

Der prozentuale Körperfettanteil hängt mit der Körpergröße, dem Geschlecht und dem Gewicht zusammen. Genetisch bedingt haben Frauen einen höheren Fettanteil, der zwischen 21-33% liegen sollte (ab einem Alter von 40 sollte er zwischen 23-34% liegen). Bei Männern gilt ein Körperfettanteil von 8-20% als gesundheitlich optimal (ab einem Alter von 40 bei 11-22%). Bei Menschen über 65 Jahren ist der Körperfettanteil meist noch höher (Frauen: 24-36% und Männer 13-25%). Aus gesundheitlicher Sicht sollte der Körperfettanteil in keinem Alter den Wert von 41% (Frauen) oder 30% (Männern) übersteigen, um ein erhöhtes Risiko für Diabetes, Bluthochdruck und Herzerkrankungen zu vermeiden. Senken lässt sich der Wert am besten durch Sport, Bewegung und kalorienreduzierte, gesunde Ernährung.

Der Muskelanteil wird meist als Masse in Kilogramm angegeben und umfasst die gesamte Skelettmuskulatur, die glatte Muskulatur des Verdauungstraktes sowie den Herzmuskel. Diese Masse hängt neben dem Gewicht, Geschlecht und der Größe vor allem vom Trainingszustand ab. Bei gesunden Erwachsenen mit normalem Körpergewicht und durchschnittlichem Trainingsniveau beträgt die Muskelmasse bei Frauen circa 40kg und bei Männern bei circa 55kg. Eine höhere Muskelmasse bei größeren, schwereren und trainierten Menschen führt zu einem höheren Grundumsatz und damit einem höheren Energieverbrauch. Dadurch kann eine höhere Muskelmasse indirekt auch vor Fettleibigkeit schützen. Steigern kann man diesen Wert und damit auch den Grundumsatz durch körperliche Arbeit, (Kraft-)Sport und regelmäßige Bewegung.

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Die gemessenen Werte werden nach dem Wiegen in der App angezeigt . / Rawpixel

Abhängig von der Muskelmasse ist ebenfalls der Körperwasseranteil, denn Muskeln brauchen mehr Wasser als Fett. Somit lässt sich erklären, dass Frauen meist einen Wasseranteil zwischen 45-60% aufweisen, während Männer, die normalerweise auch mehr Muskeln haben, einen Wasseranteil von 50-65% haben. Ein niedriger Körperwasseranteil ist mit einem Flüssigkeitsmangel verbunden während ein überdurchschnittlich hoher Anteil auf eine Nieren- oder Lebererkrankung hinweisen kann, die dazu führt, dass sich im Körper Flüssigkeit ansammelt. Optimieren lässt sich ein Flüssigkeitsmangel am besten durch ausreichend Flüssigkeitszufuhr durch kalorienarme Lebensmittel und .

Zusätzlich gibt es die Knochenmineralmasse, die ein Anteil der gesamten Knochenmasse ausmacht. Die Gesamtknochenmasse besteht aus organischen Verbindungen wie Kollagen und der anorganischen Mineralstoffmasse, vor allem Kalzium und Phosphat. Diese Mineralstoffe geben einen Einblick auf die Knochendichte, die genau wie die gesamte Knochenmasse mit dem Alter abnimmt. Eine normale Gesamtknochenmasse bei Frauen liegt bei circa 12% und bei Männern bei 15%. Davon sind dann circa 23-25% Knochenmineralmasse. Ein 80kg-schwerer Mann hat somit eine Gesamtknochenmasse von circa 12kg und eine Knochenmineralmasse von 3kg. Eine geringe Knochenmineralmasse lässt oft auf einen geringen Calciumwert schließen und ist mit einem erhöhten Osteoporose-und Knochenbruchrisiko verbunden. Wichtige Mikronährstoffe für die Knochenmineralmasse und damit die Gesundheit und Stabilität der Knochen sind Calcium und die fettlöslichen . Diese Nährstoffe sind wichtig für den Knochenstoffwechsel und verhindern den Abbau der Knochenmasse.

Kann man den Werten der smarten Waage vertrauen?

Auf den ersten Blick wirken smarte Waagen deutlich genauer und umfangreicher als ihre Vorgänger: normale Gewichtswaagen die das Körpergewicht ermitteln. Anbieter der smarten Waagen werben mit weiteren Gesundheitswerten, die aussagekräftiger seien als beispielsweise der BMI. Die Körperzusammensetzung ist hier tatsächlich umfangreicher und gehaltvoller als der BMI alleine. Extrem schwere, aber sportliche Menschen wie Footballspieler, Gewichtheber oder Bodybuilder würden in der BMI Kategorie der Übergewichtigen (BMI>25), teilweise sogar der Adipösen (BMI>30) landen. Das liegt daran, dass beim BMI nur das Gewicht im Verhältnis zur Größe gesehen wird. Dass diese Gruppe von Menschen allerdings aufgrund ihrer hohen BMIs an (Fett-) Masse verlieren sollten, würde ihnen kein Arzt raten. Der hohe Muskelanteil, der das Gewicht in die Höhe bringt wird mit dem BMI nämlich nicht erfasst. Hier zeigt sich die Relevanz der Körperzusammensetzung um die Gesundheit des Körpers genauer zu bestimmen.

Die smarte Waage kann hierbei eine gute Tendenz geben, ist jedoch durch mehrere Faktoren leicht beeinflussbar. Nasse Füße oder eingecremte Hände können direkt den Kontakt der Haut mit den Elektroden beeinflussen und verändern. Somit fließt der Strom mit einer anderen Geschwindigkeit in den Körper. Auch dort spielt der Wasseranteil eine große Rolle bei der Leitfähigkeit. Mit einer vollen Blase ergeben sich oft ganz andere Werte als bei dehydrierten Menschen oder Personen, die noch das Frühstück schwer im Magen haben oder Frauen die gerade ihre Periode haben. All diese Faktoren spielen eine Rolle und können die Messwerte beeinflussen und verfälschen.

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Um ein möglichste genaues Ergebnis zu erzielen, sollten die externen Faktoren immer gleich sein./ Wavebreakmedia

Für deinen eigenen Vergleich oder um deine Entwicklung zu beobachten ist die Waage allerdings ein guter Mehrwert. Wenn du versuchst unter konstanten Bedingungen, zur selben Zeit am Morgen, mit derselben Kleidung (oder am besten ganz ohne), nüchtern und nach dem Toilettengang die Waage betrittst, kannst du schon einige externe Einflüsse minimieren. Die Tendenz lässt sich dann gut ablesen, was vor allem bei gewissen Zielen eine große Rolle spielt und zur Motivation beisteuern kann. Falls du dich fragst, ob du neben der Fettabnahme auch Muskeln verlierst oder ob deine zwei Zusatzkilos des letzten Monats vom ungesunden Essen oder vom neuen Krafttrainingsplan kommen, kann diese Waage dir oft Tendenzen zeigen. Auf einzelne Werte und Prozentzahlen solltest du dich nicht zu sehr fokussieren, doch auf steigende und sinkende Werte in verschiedenen Bereichen.

Ausdrücklich meiden solltest du die Waage allerdings wenn du einen Herzschrittmacher trägst, Metallplatten oder künstliche Gelenke im Körper hast oder schwanger bist.

Fazit

Insbesondere als Vergleichs- beziehungsweise Entwicklungstendenz können diese Waagen sehr aufschlussreich sein und bieten einen echten Mehrwert sowie zusätzliche Kontrolle und Motivation, um mehr Gesundheit zu erreichen.

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