Ganzheitliche Mitarbeitergesundheit: Erklärung und nachhaltige Wirkung
Weniger Stress, weniger Burnoutrisiko, mehr Resilienz: Maßnahmen, die die ganzheitliche Mitarbeitergesundheit fördern, verbessern das Wohlbefinden der Mitarbeiter:innen effektiver und nachhaltiger. Die richtige Mischung aus mentalem Coaching, bewusster Ernährung und gezielter Bewegung sorgt für mehr Gesundheit und Produktivität – diesen Vorteil sollten sich Unternehmen zunutze machen.
Verfasst von:
Mavie Redaktion

Der Rückengymnastik-Kurs, eine Achtsamkeits-App oder der klassische Obstkorb im Büro – viele Unternehmen setzen auf Einzelmaßnahmen im Betrieblichen Gesundheitsmanagement (BGM). Diese können zwar kurzfristig Entlastung bringen, bleiben ohne langfristige BGM-Strategie jedoch “Nice to haves” ohne messbaren Erfolg. Die Fehlzeiten steigen weiter, die Produktivität sinkt, Quiet Quitting und Wissensverlust durch Fluktuation stehen an der Tagesordnung.
Was bedeutet ganzheitliche Mitarbeitergesundheit?
Programme zur Förderung der ganzheitlichen Mitarbeitergesundheit verbinden körperliche und mentale BGM-Angebote miteinander, um das Wohlbefinden der Mitarbeiter:innen besonders effektiv und nachhaltig zu stärken. Davon profitiert jede:r Einzelne im Team, aber auch die Unternehmen selbst, die dadurch Fehlzeiten reduzieren und die Produktivität fördern können. Laut American Journal of Health Promotion senken ganzheitliche Gesundheitsangebote die Kosten für Krankheitstage im Durchschnitt um 25%.
Gerade psychisch bedingte Krankenstände zeichnen sich durch eine besonders lange Dauer aus. Aber auch der unsichtbare Produktivitätsverlust durch Präsentismus (Anwesenheit bei der Arbeit trotz gesundheitlicher Belastung) kostet Unternehmen sehr viel Geld – laut Studien sogar doppelt so viel wie Absentismus (Abwesenheit durch Krankheit).
Körper, Geist und Seele im Arbeitskontext – ein neues Gesundheitsverständnis
Ganzheitlichkeit in Bezug auf Gesundheit am Arbeitsplatz bedeutet, den Menschen nicht auf einzelne Symptome oder Schwachstellen zu reduzieren. Körper, Geist und soziale Faktoren sind eng miteinander verbunden und beeinflussen sich gegenseitig. Wer also nur einen Gesundheitsaspekt betrachtet – etwa körperliche Fitness –, übersieht, dass auch mentale Balance, Ernährung, Schlaf, soziale Beziehungen oder Stressbewältigung entscheidend für das gesamte Wohlbefinden sind.
Ganzheitliche Mitarbeitergesundheit erkennt diese Wechselwirkungen an und setzt auf die Stärkung aller relevanten Ebenen (Körper, Geist, Seele). So entsteht ein umfassendes Verständnis von Gesundheit im Arbeitskontext, das nicht nur auf die Abwesenheit von Krankheit und Präsentismus abzielt, sondern auf ein ausgewogenes, widerstandsfähiges und aktives Berufsleben.
Warum punktuelle Gesundheitsangebote nicht ausreichen
Zum ganzheitlichen Ansatz in der Mitarbeitergesundheit gehört auch das Verständnis, dass gesundheitliche Beschwerden sehr oft multifaktoriell bedingt sind und dementsprechend auch auf verschiedenen Ebenen behandelt werden müssen.
Kopfschmerzen, Magenprobleme und Rückenschmerzen haben zum Beispiel nicht nur körperliche Ursachen, sondern oft auch eine mentale Komponente – sie können zum Beispiel ein Zeichen von chronischer Überlastung sein. Mentale Gesundheit kann im Gegenzug durch körperliche Maßnahmen gefördert werden – zum Beispiel durch regelmäßige Bewegung, die dafür sorgt, dass Stresshormone abgebaut und Glückshormone ausgeschüttet werden.
Deshalb sind punktuelle betriebliche Gesundheitsmaßnahmen auch nur bedingt wirksam: Sie bearbeiten die Painpoints nur oberflächlich und beschäftigen sich nicht mit den unterschiedlichen Ursachen von Fehlzeiten, Burnout & Co. Dadurch bleibt der Effekt nur temporär und bearbeitet das Problem nicht an der Wurzel. Ganzheitliche Mitarbeitergesundheit setzt genau an diesem Punkt an, erhöht die Resilienz und Mitarbeiterbindung Ihres Teams und stärkt außerdem die Arbeitgeberattraktivität des Unternehmens. Laut Gallup steigt bei 59% der Beschäftigten das Engagement, wenn ihr Unternehmen ganzheitliche Gesundheitsleistungen anbietet.
Holistische Mitarbeitergesundheit wirkt – und das ist messbar: Studien & Belege im Überblick
Ganzheitliche Angebote zur Förderung der Mitarbeitergesundheit ermöglichen eine multifaktorielle Behandlung von Beschwerden, die im gesetzlichen Gesundheitswesen immer noch die Ausnahme ist. Nur wenige Patient:innen wissen, dass viele Krankheiten nicht nur körperliche Ursachen haben, sondern auch durch mentales Coaching, bewusste Ernährung oder gezielte Bewegung behandelbar sind. Selbst wenn Patient:innen dieses Wissen haben, treffen sie häufig auf Ärzt:innen, die klassische Maßnahmen (z.B. Medikamente) gegenüber einem ganzheitlichen Behandlungsansatz bevorzugen – oft aus Zeit- oder Kostengründen.
Dabei gibt es eine eindeutige Studienlage, die zeigt, dass ganzheitliche Mitarbeitergesundheit die häufigsten Gründe für lange Fehlzeiten (Burnout, Depressionen, Rückenschmerzen, chronische Krankheiten etc.) effektiver bekämpfen kann als einzelne Gesundheitsmaßnahmen. Wir haben die wichtigsten Studien und Ergebnisse zur Wirkung von holistischen Gesundheitsprogrammen für Sie zusammengefasst.
Ganzheitliche Programme reduzieren Stressbelastung um 50%

Laut Mavie Stress-Studie geben 70% der Befragten an, (sehr) häufig gestresst zu sein. 40% geben sogar an, dass ihr Stresslevel in den letzten Jahren schlimmer geworden ist.
Chronischer Stress gehört zu den häufigsten Ursachen für Langzeitkrankenstände und sinkende Leistungsfähigkeit. Laut einer Untersuchung, die im Gesundheitswesen Journal veröffentlicht wurde, senken Gesundheitsprogramme, die Bewegung, Ernährung und Entspannung miteinander verbinden, bei 50% der Teilnehmenden die Stressbelastung von „hoch“ auf „mäßig“.
Das zeigt: Isolierte Entspannungsmaßnahmen reichen oft nicht aus, um das Stresslevel zu reduzieren. Erst die Kombination verschiedener Ansätze (Coaching, Bewegung, Ernährung) schafft es, die individuelle Stressbelastung messbar zu reduzieren – und so die Basis für bessere Resilienz und mehr Wohlbefinden zu legen. So kann die Leistungsfähigkeit gesteigert werden, gleichzeitig wird auch das Risiko für Langzeitkrankenstände, die durch chronische Stressbelastung ausgelöst werden, reduziert.
Bewegung senkt das Depressionsrisiko um 21%

Eine Metastudie aus der Deutschen Zeitschrift für Sportmedizin zeigt: Wer regelmäßig Ausdauer- und Krafttraining betreibt, kann sein Risiko für Depression um bis zu 21 % senken. Diese wissenschaftliche Erkenntnis ist ein guter Beweis dafür, dass die strikte Trennung zwischen körperlicher und mentaler Gesundheit, die lange Zeit in unserer Gesellschaft und auch in der Medizin vorherrschte, widerlegt ist.
Bewegung und mentales Wohlbefinden sind untrennbar miteinander verbunden. Ob Laufen, Yoga oder Wandern – regelmäßige Bewegung schafft einen Ausgleich zum sitzenden Arbeitsalltag, reguliert Stresshormone und trägt zu einer gesunden Work-Life-Balance bei. Wenn Sportangebote mit mentalem Coaching kombiniert werden, können depressive Verstimmungen vorgebeugt bzw. verbessert werden, außerdem steigt die Stressresistenz und das generelle Energielevel. Wird regelmäßiger Sport durch gezielte Coaching-Unterstützung zur Routine, etablieren Mitarbeiter:innen einen gesunden Lebensstil, der sie resilienter und zufriedener macht.
-25% Burnout-Risiko durch Organizational Health

Trifft chronischer Stress auf persönliche Herausforderungen und fehlende Problemlösungsstrategien, steigt das Burnout-Risiko. Burnouts sind Unternehmen eine große Herausforderung, weil sie besonders lange Fehlzeiten und damit auch viel Unsicherheit im Team verursachen. Deshalb sollten Organisationen vor allem in die Vorbeugung von Burnout investieren.
Im Burnout-Leitfaden zur Betrieblichen Gesundheitsförderung wird ein ganzheitlicher Präventionsansatz empfohlen, der sowohl individuelle Angebote (z.B. EAP-Beratung) als auch organisationale Maßnahmen (z.B. Führungskräfteentwicklung) beinhaltet.
Wissenschaftliche Untersuchungen haben nämlich gezeigt, dass durch eine Kombination aus verhaltens- und verhältnisorientierten Maßnahmen eine Senkung der Burnout-Rate um bis zu 25% möglich ist.
Holistische Maßnahmen senken Diabetes-Risiko um 58%

Neben der mentalen Gesundheit profitiert auch die körperliche Gesundheit von ganzheitlichem BGM-Angeboten. Eine Studie der DPP Research Group belegt, dass Lebensstil-Veränderungen, die auf mentales Coaching, Bewegung und Ernährung setzen, das Risiko für Typ-2-Diabetes um 58% verringern können.
Prädiabetes – die Vorstufe zu Typ-2-Diabetes – zählt neben Bluthochdruck und Adipositas zu den häufigsten chronischen Krankheiten. Entdeckt wird diese Erkrankung sehr oft in Vorsorge-Checks. Wenn Mitarbeitende ein ganzheitliches Angebot bekommen, das sie in puncto Bewegung, Ernährung und mentalem Coaching unterstützt, sinkt das Diabetes-Risiko signifikant.
Zufriedenheit und Optimismus machen um 57% erfolgreicher

Ganzheitliche Gesundheitsförderung, die das Wohlbefinden und die Zufriedenheit der Mitarbeiter:innen steigert, zahlt sich auch wirtschaftlich aus. Eine Meta-Studie des Harvard Business Review hat herausgefunden, dass zufriedene Mitarbeiter:innen im Schnitt eine 31% höhere Produktivität haben und 300% kreativer sind.
Dr. Martin Seligman hat an der University of Pennsylvania in einer Studie herausgefunden, dass optimistische und glückliche Sales-Mitarbeiter:innen um bis zu 57% erfolgreicher sind.
Das Wellbeing Research Centre der University of Oxford hat außerdem erforscht, dass die 100 glücklichsten Unternehmen im Schnitt um 20% mehr Kapitalrendite (Return on Investment) erwirtschaften.
Auf individueller Ebene hat zudem eine Studie der University of Warwick festgestellt, dass die Leistung von Mitarbeiter:innen um 12% steigt, wenn sie zufriedener sind (pro Anstieg von einem Punkt auf einer Zufriedenheits-Skala).
So funktioniert ganzheitliche Gesundheit in der Unternehmenspraxis
Ganzheitliche BGM-Maßnahmen wirken weit über die Gesundheit hinaus: Sie schaffen die Grundlage für Motivation, Innovationskraft und messbaren Unternehmenserfolg. Im Arbeitsalltag ist es für Unternehmen oft schwer, ganzheitliche Gesundheitsförderung zu priorisieren: HR-Teams sind überlastet, Führungskräfte haben keine Zeit, neben den unzähligen Aufgaben auch noch Gesundheitsinitiativen umzusetzen.
Hier brauchen Organisationen einen starken externen Partner mit Erfahrung und Praxisbezug, der ganzheitliche BGM-Lösungen bietet und tatkräftige Unterstützung bei der Implementierung und internen Kommunikation der mentalen und physischen Gesundheitsmaßnahmen bietet.
Wenn Mitarbeiter:innen ganzheitliche BGM-Angebote bekommen, haben sie die Möglichkeit, ihre individuellen gesundheitlichen Beschwerden an der Wurzel zu packen und langfristig mehr Wohlbefinden, Resilienz und Leistungsfähigkeit aufzubauen. Das unterstützt Mitarbeiter:innen dabei, jeden Tag ihr Bestes zu geben. Außerdem sind ganzheitliche Employee Benefits ein guter Weg, um die Arbeitgeberattraktivität zu steigern und motivierte Mitarbeiter:innen lange im Unternehmen zu halten.
Ganzheitlich denken. Ganzheitlich handeln: Der Ansatz von Mavie Work
Ein Ernährungscoach, der eine Klientin an eine psychologische Beraterin verweist, um den mentalen Aspekt ihres Binge Eatings zu bearbeiten. Ein psychologischer Berater, der dem Klienten einen Bewegungs-Coach vermittelt, der dabei hilft, eine Sportroutine zur Vorbeugung von saisonaler Depression in den Wintermonaten zu entwickeln. Ein Sport-Coach, der eine Ernährungsberaterin mit einbezieht, um einem Klienten zu helfen, Cholesterin und Blutdruck zu senken.
All dies sind Beispiele, wie ganzheitliche Mitarbeitergesundheit in der Praxis effektiv gefördert werden kann. Dafür braucht es ein Netzwerk aus Expert:innen, die einerseits ein hohes Maß an Wissen und Erfahrung auf ihrem Gebiet haben, andererseits aber auch den holistischen, multifaktoriellen Aspekt von Gesundheitsproblemen verstehen und Klient:innen bei Bedarf an andere Expert:innen verweisen.
Mavie Work verfügt über erfahrene Coaches in den Bereichen mentale Balance, Ernährung und Bewegung, die vernetzt denken und arbeiten – und gemeinsam das Dreigestirn der nachhaltigen Gesundheitsförderung bilden. Je nach Bedarf setzt Mavie Work auch Expert:innen für Führungs- und Organisationsentwicklung ein, um Unternehmen nicht nur individuell, sondern auch strukturell gesünder zu machen.
Fazit: Warum jetzt der richtige Zeitpunkt für einen ganzheitlichen Gesundheitsansatz ist
Ob Stressreduktion, Schutz vor Depression und Burnout, Prävention chronischer Erkrankungen wie Bluthochdruck oder insgesamt mehr Zufriedenheit und Motivation – ganzheitliche BGM-Programme fördern unterschiedlichste Gesundheitsaspekte gleichzeitig und sorgen dadurch für eine effektive und langfristige Verbesserung der körperlichen und mentalen Leistungsfähigkeit.
Unternehmen, die auf ganzheitliche Mitarbeitergesundheit setzen, machen ihre Mitarbeiter:innen nicht nur gesünder und resilienter, sie schaffen auch die Basis für mehr Produktivität, Kreativität und Wettbewerbsfähigkeit – und damit für nachhaltigen Erfolg.
Wir beraten Sie gerne und stellen Ihnen die vielfältigen Angebote von Mavie Work vor, die individuell zu den Herausforderungen und Painpoints in Ihrer Organisation passen.
Jetzt aktiv werden!
Ähnliche Artikel
Mavie Redaktion
Was Mitarbeiterbefragungen bringen – und was es kostet, wenn man sie versäumt
In vielen Führungsetagen herrscht Skepsis gegenüber Mitarbeiterbefragungen. Dabei ist die Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastung (GB Psych) sogar gesetzlich verpflichtend – wer sie versäumt, muss mit Strafzahlungen rechnen. Wir haben die wichtigsten Informationen und Praxis-Tipps zum Thema Mitarbeiterbefragungen für HR-Teams zusammengefasst.

Mavie Redaktion
Vorsorgeuntersuchung am Arbeitsplatz: Der Benefit für Mitarbeitende und Unternehmen
Gesunde Mitarbeitende sind die Voraussetzung für erfolgreiche Unternehmen. In diesem Beitrag erfahren Sie alles Wichtige über den Ablauf, die gesetzlichen Vorgaben und die Vorteile von Vorsorgeuntersuchungen am Arbeitsplatz in Österreich.

Mavie Redaktion
Prävention am Arbeitsplatz
Präventive Maßnahmen lohnen sich nicht nur für den Einzelnen, sondern sind gerade auch am Arbeitsplatz sinnvoll. Wir zeigen, warum Vorsorge so wichtig ist und warum auch Arbeitgeber in Maßnahmen zur Prävention am Arbeitsplatz investieren sollten.

Mavie Redaktion
Gesundheitsvorsorge für Mitarbeitende
Gesundheitsuntersuchungen am Arbeitsplatz sind eine Investition in die Gesundheit Ihrer Mitarbeitenden und die Zukunft Ihres Unternehmens. Erfahren Sie in diesem Beitrag, wie Mavie Ihnen dabei hilft, ein gesünderes und produktiveres Arbeitsumfeld zu schaffen.
