Zufriedener werden: Sind Ihre 4 Grundbedürfnisse erfüllt?
Sich ausgeglichener und glücklicher fühlen: Das klappt am besten dann, wenn Sie Ihre psychologischen Grundbedürfnisse kennen – und diese auch pflegen. Diese Schritte helfen dabei.
Verfasst von:
Mavie Redaktion
Kennen Sie eigentlich Ihre psychologischen Grundbedürfnisse? Also jene Faktoren, die dazu beitragen, dass Sie sich selbstsicher fühlen, offen auf andere zugehen und ihre Gedanken- und Gefühlswelt gut steuern und regulieren können?
Die 4 psychologischen Grundbedürfnisse
Laut dem deutschen Psychotherapeuten Klaus Grawe haben wir Menschen vier Grundbedürfnisse, die für umfassendes Wohlbefinden und Work-Life-Balance nötig sind:
- das Bedürfnis nach Orientierung und Kontrolle
- das Bedürfnis nach Lustgewinn und Unlustvermeidung
- das Bedürfnis nach Bindung
- das Bedürfnis nach Selbstwerterhöhung und Selbstwertschutz
Sind diese Grundbedürfnisse nicht erfüllt, werden unsere Verhaltensmuster starr und wir agieren weniger selbstsicher.
Warum sind das unsere Grundbedürfnisse?
Warum wir Kontrolle und Orientierung brauchen
Egal ob bei der Arbeit, im Haushalt, bei Beziehungen – wir brauchen das Gefühl von Kontrolle und Orientierung, um zu planen und uns auf andere verlassen zu können. Aber das Ganze geht noch tiefer: In diesen Bereich fällt auch das Bedürfnis, selbst zu entscheiden (In welchem Bereich will ich arbeiten? Was kaufe ich? Wo und mit wem wohne ich zusammen?). Wir wollen mit Taten und Worten Einfluss nehmen, über innere Kontrolle verfügen, uns frei bewegen können und verstehen, warum es uns gut oder schlecht geht.
Warum wir Lustgewinn anstreben
Klar, instinktiv suchen wir nach lustvollen Erfahrungen und wollen unangenehme oder schmerzhafte Erlebnisse möglichst vermeiden. Lust treibt uns prinzipiell an: Wird uns etwas Schönes und Angenehmes in Aussicht gestellt, gehen wir energievoller an die Aufgabe heran. Auch regelmäßige, lustvolle Erfahrungen im Alltag – z.B. gut essen, faul sein, Hobbys nachgehen – steigern unsere Laune und damit unsere Leistungsfähigkeit. Doch die Lust braucht auch die Unlust, denn wer langfristige Ziele erreichen möchte, muss mit Unlustgefühlen gut umgehen können, um bei Problemen nicht vorzeitig aufzugeben.
Warum wir uns nach Bindungen sehnen
Ob Familie, Freunde oder andere Gemeinschaften: Stabile Bindungen geben uns Sicherheit und sind damit ein wichtiger Pfeiler für Zufriedenheit. Liebe und familiäres Glück sind für viele Menschen eines der wichtigsten Lebensziele – immerhin ist das menschliche Gehirn darauf spezialisiert, mit anderen zu kommunizieren und den Überblick über soziale Beziehungen in einer Gruppe zu behalten. Außerdem löst menschliche Nähe das „Kuschelhormon“ Oxytocin aus, das für enormes Wohlgefühl sorgt.
Warum wir Selbstwerterhöhung und Selbstwertschutz brauchen
Wertvoll sein und Anerkennung finden — für viele Menschen ist dieses Bedürfnis ein enormer Antrieb. Positive Gefühle werden dann ausgelöst, wenn wir Lob erhalten, das Umfeld Vertrauen in uns hat, wir selbst gesteckte Ziele erreicht und Erfolge feiern können und uns bewusst darüber sind, dass Fehler zum Leben dazu gehören und nichts an unserem Wert ändern.
In vier Schritten die psychologischen Grundbedürfnisse richtig pflegen
Mehr Zufriedenheit? So geht‘s! Wer diese vier Punkte beherzigt, lernt seine eigenen Bedürfnisse besser kennen und sieht schneller, wo vielleicht noch ein Ungleichgewicht in der Bedürfnisbefriedigung herrscht.
- Sich selbst die richtigen Fragen stellen
- Bedürfnis-Erfüllung in den Alltag integrieren
Versuchen Sie, Ihre vier psychologischen Grundbedürfnisse in Ihrer Tages-, Wochen-, und Monatsplanung immer zu berücksichtigen. Planen Sie …
… etwas für die Lust
… etwas für die Bindung
… etwas für das Gefühl der Orientierung und Kontrolle
… etwas für den Selbstwertschutz - Bei Konflikten die Perspektive wechseln
Wenn’s zwischenmenschlich kracht und Konflikte sich verhärten, wechseln Sie geistig die Seiten und überlegen Sie: Welches Bedürfnis könnten bei mir und der anderen Person dahinterstecken? Was könnte ich angesichts dieser Bedürfnisse tun, um den Konflikt besser zu managen? Wie könnte die Kommunikation besser laufen? Wie würde ich mich fühlen, wenn mir die Deeskalation gelingt? - Welches Grundbedürfnis kommt bei mir (noch) zu kurz?
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