BGM-Budgets 2026: Drei Chef:innen-Typen und wie Sie sie überzeugen
Der Herbst ist da – und mit ihm die entscheidende Budgetrunde für 2026. Für HR-Verantwortliche ist jetzt der Moment, die Weichen für ein nachhaltiges und zukunftsorientiertes Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) zu stellen. Wir sagen Ihnen, welche Argumente bei unterschiedlichen Chef:innen-Typen am meisten zählen.
Author:
Mavie editorial team

Wie überzeuge ich die Geschäftsführung, Budgetmittel für BGM-Leistungen wie EAP (Employee Assistance Program) freizugeben? Dafür muss man als HR-Verantwortliche:r wissen, wie das Gegenüber tickt und auf welcher Basis Entscheidungen getroffen werden. Wir haben drei typische Entscheider:innen-Typen identifiziert – und zeigen, wie Sie jeden von ihnen mit den richtigen Argumenten erreichen.
1. Der Zahlen-Typ: Harte Fakten zählen
Wenn es um Budgetentscheidungen geht, reichen gute Absichten oft nicht aus. Für den Zahlen-Typ unter den Entscheider:innen zählt vor allem eines: messbarer Nutzen. Ein EAP (Employee Assistance Program) muss deshalb nicht nur als Benefit für die Mitarbeitenden verstanden werden, sondern auch als Investition in die Leistungsfähigkeit und Stabilität des Unternehmens. Wer zeigen kann, dass bessere Gesundheit zu weniger Fehlzeiten, höherer Produktivität und geringeren Kosten führt, hat die stärksten Argumente auf seiner Seite.
Faktor 1: Krankenstände
Krankenstände steigen immer weiter an. Besonders lang sind Krankenstände, wenn es sich um psychische Störungen und Verhaltensstörungen handelt – in diesen Fällen dauert der Krankenstand im Schnitt 37 Tage (2023). In einer Studie des Journal of Occupational Health Psychology konnte festgestellt werden, dass sich die Fehltage bei EAP-Nutzer:innen im Schnitt um 30% reduzieren.
Faktor 2: Präsentismus
Berechnungen der Initiative Gesundheit und Arbeit (IGA) gehen davon aus, dass rund 12% der Gesamtproduktivität von Unternehmen aufgrund von Gesundheitsproblemen verloren gehen. Davon entfällt ein doppelt so großer Anteil auf Präsentismus (8%) – also Arbeit trotz gesundheitlicher Einschränkungen – wie auf Absentismus (4%), also klassische Krankenstände. Präsentismus ist also eine verdeckte Kostenfalle, die Unternehmen unbedingt berücksichtigen sollten.

Verlust an Produktivität: -4% durch Absentismus, -8% durch Präsentismus
Faktor 3: Produktivität
EAP-Angebote tragen nachweislich dazu bei, die Leistungsfähigkeit von Mitarbeitenden zu steigern. Eine Meta-Studie des Harvard Business Review hat herausgefunden, dass glückliche und zufriedene Mitarbeitende eine deutlich höhere Performance zeigen: Sie haben im Schnitt eine um 31% höhere Produktivität und sind um 300% kreativer. Da EAP-Coaching die häufigsten Gründe für Unzufriedenheit am Arbeitsplatz (Stress, Konflikte, fehlender Sinn) individuell aufarbeitet und verbessert, hat es direkten Einfluss auf die Zufriedenheit und damit Produktivität der Mitarbeitenden.
Faktor 4: Fluktuation
Die Fluktuationskosten in Unternehmen sind hoch – im Durchschnitt belaufen sich die Kosten auf 44% des durchschnittlichen Brutto-Jahresgehalts, die Kosten können aber je nach Position bis auf das Doppelte des Jahresgehalts steigen. Mitarbeitende, die durch EAP unterstützt werden, fühlen sich dem Unternehmen stärker verbunden und kündigen seltener. Damit lassen sich erhebliche Kosten für Recruiting, Onboarding und Wissensverlust einsparen. Bonus-Argument: 85% der Erwerbstätigen schätzen Mental-Health-Unterstützung als wertvollen Employee Benefit und geben an, dass sich dadurch ihre Mitarbeiterbindung steigert. Dieser Faktor kann also die Fluktuation und die damit verbundenen Kosten senken.
Faktor 5: Führungskräfteentlastung
Laut Studien verbringen Führungskräfte bis zu 40 % ihrer Arbeitszeit damit, psychosoziale Probleme im Team aufzufangen. Das entspricht fast einem Arbeitstag pro Woche, an dem strategische oder operative Kernaufgaben liegenbleiben. Mit einem EAP-Programm können Führungskräfte diese Verantwortung abgeben und sich wieder auf ihre Rolle als Gestalter:innen konzentrieren. Bonus-Argument: Konflikte haben auch einen großen Einfluss auf die mentale Gesundheit und die Arbeitsfähigkeit der Mitarbeitenden. Laut einer Schweizer Studie sind Konflikte im Job für 57% der psychisch bedingten Arbeitsunfähigkeiten verantwortlich.

Faktor 6: Return on Investment (ROI)
Der ROI von EAP ist bei jedem Unternehmen sehr individuell, weil er z.B. von den individuellen Pain Points des Unternehmens und der Bereitschaft des Teams, EAP in Anspruch zu nehmen, beeinflusst. Seriöse Berechnungen geben bei EAP einen ROI von mindestens 1:5 als Richtwert vor. Das bedeutet: Jeder investierte Euro spart mittel- bis langfristig ein Vielfaches an Kosten – durch geringere Fehlzeiten aufgrund besserer Resilienz, höhere Produktivität durch mehr Motivation und Sinnerfüllung sowie eine niedrigere Fluktuation, weil Mitarbeitende Mental-Health-Unterstützung als Employee Benefit schätzen.
👉 Tipp für HR: Diese Faktoren lassen sich als starke Argumentationskette nutzen – klar aufbereitet wirken sie besonders überzeugend auf CFOs und andere zahlenorientierte Entscheider:innen.
2. Der People-First-Typ: Werte, Kultur und Wohlbefinden
Dieser Entscheider:innen-Typ denkt weniger in Zahlen, sondern in Werten. Ihm oder ihr geht es darum, eine gesunde Unternehmenskultur zu fördern, die Mitarbeitende langfristig schützt und bindet.
Beispiel aus der Praxis
Das Bau- und Immobilienunternehmen DELTA stand vor der Herausforderung steigender Burnout-Fälle. Mit der Einführung eines EAP gelang es, Resilienz in der Organisation zu verankern und die Unternehmenskultur sichtbar zu stärken.
Wolfgang Kradischnig, CEO der DELTA Gruppe, sagt: „Durch EAP von Mavie Work haben wir bei DELTA eine Art Sicherheitsnetz eingezogen, mit dem unsere Mitarbeitenden im Bedarfsfall schnell und diskret psychischen Beistand erhalten. Das hilft der:m Einzelnen und macht damit die gesamte Organisation resilienter.“

Wolfgang Kradischnig, CEO DELTA AG
Das EAP-Angebot hat nicht nur individuelle Krisen abgefedert, sondern vor allem Vertrauen und Offenheit gegenüber mentalen Belastungen geschaffen – ein Erfolgsfaktor, der sich zwar schwer in Zahlen abbilden lässt, aber im Arbeitsalltag spürbar ist.
Vertrauen als KPI
„Bei DELTA arbeiten Menschen – und es ist unsere Überzeugung, dass wir uns um diese Menschen kümmern müssen“, sagt Doris Gardavsky, Leitung Human Potential. Genau dieses Kümmern hat zu einer Kultur geführt, die auf Offenheit und Achtsamkeit basiert. Das Vertrauen ist hier selbst zum KPI geworden: weniger messbar in Prozenten, aber sichtbar im täglichen Miteinander und im langfristigen Unternehmenserfolg.
Bei DELTA konnten über 80% der Mitarbeitenden mit starken Überlastungsanzeichen und dadurch entstandenen Langzeitkrankenständen erfolgreich wiedereingegliedert werden – diese Zahl liegt deutlich über Durchschnitt. Außerdem konnten potenzielle Burnouts frühzeitig abgefangen werden, bevor es zum kompletten Ausfall kam – Mitarbeitende bauen durch EAP gezielt Resilienz auf.

Amazing results: +80% reintegration after burnout, targeted resilience building through broad EAP use, and cultural change through honest, open leaders.
👉 Tipp für HR: Erzählen Sie diese Geschichten. Zeigen Sie, wie EAP nicht nur Belastungen reduziert, sondern eine wertorientierte Kultur stärkt – und damit Loyalität und Motivation langfristig absichert.
3. Der pragmatische Typ: Hauptsache, es funktioniert
Dieser Typ denkt vor allem in Lösungen. Lange Diskussionen sind hier nicht gefragt – was zählt, ist ein Angebot, das funktioniert, ohne zusätzlichen Aufwand.
Fünf Gründe, warum Mavie Work die pragmatische Wahl ist:
- Ganzheitliches Angebot: Von mentaler Gesundheit über Vorsorge-Checks bis zu 1:1-Coachings für Ernährung und Sport – alles aus einer Hand.
- 20+ Jahre Erfahrung: Unsere Expert:innen begleiten Mitarbeitende professionell und einfühlsam durch den gesamten Coachingprozess – egal, bei welchem Thema.
- Unterstützung bei Implementierung: Wir helfen aktiv bei der Einführung und internen Kommunikation der BGM-Maßnahmen.
- Praxisnahe Best Practices: Case Studies und Insights liefern Inspiration für eine erfolgreiche Positionierung im Unternehmen.
- Regelmäßige Reports: Sie erhalten Daten und Analysen, die die interne Evaluierung erleichtern und Budgetentscheidungen fundiert unterstützen.

Pragmatische Entscheider:innen lassen sich durch 5 Gründe, warum Mavie Work die beste Wahl ist, überzeugen.
👉 Tipp für HR: Stellen Sie klar, dass das Angebot „ready to use“ ist – sofort einsetzbar, ohne Zusatzaufwand für das Unternehmen.
Fazit: Die richtige Argumentation entscheidet
Ob ROI-orientiert, wertebasiert oder pragmatisch – die Geschäftsführung überzeugt man nur, wenn man die Argumente auf ihren Typus abstimmt. Mit den richtigen Zahlen, authentischen Geschichten und klaren Lösungspaketen sind Sie für die Budgetfreigabe für 2026 bestens gerüstet.
Take action now!
Related articles
Mavie editorial team
Ganzheitliche Mitarbeitergesundheit: Erklärung und nachhaltige Wirkung
Weniger Stress, weniger Burnoutrisiko, mehr Resilienz: Maßnahmen, die die ganzheitliche Mitarbeitergesundheit fördern, verbessern das Wohlbefinden der Mitarbeiter:innen effektiver und nachhaltiger. Die richtige Mischung aus mentalem Coaching, bewusster Ernährung und gezielter Bewegung sorgt für mehr Gesundheit und Produktivität – diesen Vorteil sollten sich Unternehmen zunutze machen.

Mavie editorial team
Was Mitarbeiterbefragungen bringen – und was es kostet, wenn man sie versäumt
In vielen Führungsetagen herrscht Skepsis gegenüber Mitarbeiterbefragungen. Dabei ist die Arbeitsplatzevaluierung psychischer Belastungen sogar gesetzlich verpflichtend – wer sie versäumt, muss mit Strafzahlungen rechnen. Wir haben die wichtigsten Informationen und Praxis-Tipps zum Thema Mitarbeiterbefragungen für HR-Teams zusammengefasst.

Mavie editorial team
Vorsorgeuntersuchung am Arbeitsplatz: Der Benefit für Mitarbeitende und Unternehmen
Gesunde Mitarbeitende sind die Voraussetzung für erfolgreiche Unternehmen. In diesem Beitrag erfahren Sie alles Wichtige über den Ablauf, die gesetzlichen Vorgaben und die Vorteile von Vorsorgeuntersuchungen am Arbeitsplatz in Österreich.

Mavie editorial team
Prävention am Arbeitsplatz
Präventive Maßnahmen lohnen sich nicht nur für den Einzelnen, sondern sind gerade auch am Arbeitsplatz sinnvoll. Wir zeigen, warum Vorsorge so wichtig ist und warum auch Arbeitgeber in Maßnahmen zur Prävention am Arbeitsplatz investieren sollten.
