Wie funktioniert Stressbewältigung?
Stress kann zu einer Vielzahl von mentalen und physischen Belastungen und sogar Krankheiten führen. Deshalb ist es wichtig, das eigene Stresslevel zu erkennen und individuelle Strategien zur Stressbewältigung zu entwickeln.
Verfasst von:
Mavie Redaktion
54 % der Arbeitnehmer:innen sagen, dass sie häufig oder sogar sehr häufig gestresst sind . Für 44 % ist das Stresslevel in den letzten zwei Jahren schlimmer geworden. Diese Zahlen zeigen, wie essenziell es ist, dem eigenen Stress bewusst zu begegnen und wirksame Strategien zur Stressbewältigung aufzubauen.
Was versteht man unter Stressbewältigung?
Stressbewältigung beinhaltet drei Ebenen: die instrumentelle, regenerative und mentale Ebene. Stressbewältigung ist vor allem dann sinnvoll und effektiv, wenn Sie alle drei Ebenen für sich reflektieren und diese auch in Stressphasen im Blick behalten.
Instrumentelle Stresskompetenz
- Delegieren
- Um Hilfe bitten
- Nein sagen lernen
- Auszeiten nehmen
Mentale Stresskompetenz
- Hinterfragen Sie Ihre Erwartungen
- Respektieren Sie Ihre eigenen Grenzen
- Akzeptieren Sie Ihre Fehler
- Konzentrieren Sie sich auf das Positive
- Nehmen Sie nicht alles persönlich
Regenerative Stresskompetenz
- Schaffen Sie einen Ausgleich zum Beruf
- Achten Sie auf regelmäßige Bewegung
- Ernähren Sie sich gesund
- Pflegen Sie Ihre sozialen Kontakte
- Schlafen Sie ausreichend
Expert:innen-Tipps von Mavie Work für einen besseren Umgang mit Stress
Tipp 1: Spurensuche nach Stressauslösern
Ein wichtiger Schritt auf dem Weg aus der Stressspirale ist die Spurensuche nach den Ursachen, die Stress erzeugen. Es gibt äußere und innere Stressfaktoren.
Äußere Stressfaktoren sind in der Regel leichter zu benennen. Ein äußerer Stressfaktor kann zum Beispiel ein Krankheitsfall in der Familie sein oder das erhöhte Arbeitspensum vor einer Deadline. Es kann aber auch ein Mangel an Fairness oder Anerkennung durch Vorgesetzte sein oder der Zerfall des Zusammenhalts in der Kolleg:innenschaft.
Innere Stressfaktoren sind deutlich schwieriger zu benennen. Hier geht es um sogenannte Glaubenssätze, derer wir uns oft gar nicht bewusst sind. Vielleicht haben Sie den negativen Glaubenssatz, dass Sie immer alles alleine schaffen müssen und deshalb nicht um Hilfe bitten. Oder dass Sie nicht Nein sagen dürfen.
Um herauszufinden, wo Ihre ganz persönlichen Stressauslöser liegen, können Sie sich folgende Fragen stellen:
- Was war eine Situation in letzter Zeit, wo ich spürbar in einen Stresszustand gekommen bin?
- Was ist in dieser Situation genau passiert?
- Wer wollte in dieser Situation etwas von mir?
- Wie habe ich darauf reagiert?
- Warum habe ich so reagiert?
Der Sinn dieser Spurensuche ist, zu beobachten, was in Ihrem Alltag immer wieder Stress erzeugt, und diese Stressquelle klar zu benennen. Vielleicht gibt es gewisse Muster, die Ihnen auffallen. Sind es vor allem äußere oder innere Faktoren, die Stress erzeugen?
Fragen Sie sich auch, ob Ihnen Ihre aktuellen Gewohnheiten in Bezug auf Schlaf, Social Media, Essen oder Bewegung beim Stressausgleich helfen oder ob diese Gewohnheiten Sie eher behindern.
Tipp 2: Stressmauer durchbrechen
Eine Reflexionsübung, die Ihnen dabei helfen kann, die Stressmauer zu durchbrechen:
Stellen Sie sich folgende Fragen und schreiben Sie die Antworten handschriftlich nieder.
- Was ist es, das mich gerade am meisten stresst?
- Was passiert, wenn ich nichts daran ändere? Wie geht es dann weiter?
- Was könnte ich tun, um etwas zu verändern?
- Was braucht es, um diese Veränderung zu starten?
- Bis wann möchte ich den ersten Schritt gesetzt haben?
Das Ziel dieser Übung ist, dass Sie sich Ihrer Situation nicht mehr ausgeliefert fühlen. Vielleicht erkennen Sie bei dieser Reflexionsübung, dass Sie im Moment gerade nichts verändern können. Auch das ist okay. Aber Sie können einen Zeitpunkt definieren, an dem Sie noch einmal bewusst hinschauen und sich fragen, wie sich die Situation entwickelt hat.
Wenn Sie bemerken, dass Sie das Thema Stress nicht durch Selbstfürsorge in den Griff bekommen können, unterstützt Sie eine persönliche Beratung oder ein Coaching, zum Beispiel bei Mavie Work.
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