So gelingt die Einführung einer effektiven betrieblichen Gesundheitsförderung (BGF)

Weniger Krankheitstage, mehr Zufriedenheit im Job und gesteigerte Produktivität: Betriebliche Gesundheitsförderung wirkt nachweislich. In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie Ihr BGF-Projekt aufbauen, welche Maßnahmen es gibt und warum mit guten Angeboten alleine noch nicht alles getan ist.

Mavie editorial team15/10/2024

Betriebliche Gesundheitsförderung (BGF)


Was versteht man unter Betrieblicher Gesundheitsförderung (BGF)?

Wir alle verbringen einen wesentlichen Teil unserer Lebenszeit am Arbeitsplatz. Wie es uns bei der Arbeit geht, beeinflusst naturgemäß alle anderen Lebensbereiche – so auch unsere Gesundheit. Die Betriebliche Gesundheitsförderung baut auf Erkenntnissen auf, dass die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit eines Unternehmens zu hohen Anteilen von engagierten und motivierten Mitarbeitenden abhängt. Und nur gesunde Arbeitnehmende können ihren Tätigkeiten wie gewünscht engagiert und motiviert nachgehen.

Hinter der Betrieblichen Gesundheitsförderung steckt also eine moderne Unternehmensstrategie, die einen gesunden Lebensstil fördert, Krankheiten am Arbeitsplatz vorbeugt und somit das Wohlbefinden der Menschen im Unternehmen erhält und sogar steigert.


Was ist der Unterschied zwischen Betrieblichem Gesundheitsmanagement (BGM) und Betrieblicher Gesundheitsförderung (BGF)?

Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) und Betriebliche Gesundheitsförderung (BGF) sind zwei verwandte, aber dennoch unterschiedliche Konzepte im Bereich der Mitarbeitergesundheit am Arbeitsplatz. Als spezifische Komponente des BGM konzentriert sich die Betriebliche Gesundheitsförderung (BGF) auf die direkte Förderung der Gesundheit am Arbeitsplatz. Das Betriebliche Gesundheitsmanagement (BGM) hingegen ist ein übergeordnetes Konzept, das alle Aktivitäten und Maßnahmen zur Förderung der Gesundheit der Mitarbeiter im Unternehmen koordiniert.


1. Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM):

BGM ist ein ganzheitlicher Ansatz zur Förderung der Gesundheit und des Wohlbefindens der Mitarbeitenden in einem Unternehmen.Es umfasst die systematische Organisation und Steuerung aller Maßnahmen und Prozesse im Unternehmen, die sich auf die Gesundheit der Mitarbeitenden auswirken.Das Ziel des BGM ist es, die Gesundheit der Mitarbeitenden zu erhalten, zu fördern und zu verbessern sowie die Arbeitsbedingungen und -organisation entsprechend anzupassen.BGM beinhaltet nicht nur Maßnahmen zur Gesundheitsförderung, sondern auch Aspekte wie Arbeitsplatzgestaltung, Arbeitssicherheit, Personalentwicklung und betriebliche Wiedereingliederung.


2. Betriebliche Gesundheitsförderung (BGF):

BGF konzentriert sich speziell auf die Förderung der Gesundheit und des Wohlbefindens der Mitarbeiter durch gezielte Maßnahmen und Programme am Arbeitsplatz. Sie umfasst Aktivitäten wie Gesundheitstage, Fitnessprogramme, Ernährungsberatung, Stressbewältigungskurse, Raucherentwöhnungsprogramme und ergonomische Schulungen. Das Ziel der BGF ist es, die physische, mentale und soziale Gesundheit der Mitarbeitenden zu verbessern und somit deren Leistungsfähigkeit und Zufriedenheit am Arbeitsplatz zu steigern. BGF ist ein wichtiger Bestandteil des BGM, da es einen spezifischen Teil der Gesundheitsförderungsmaßnahmen im Unternehmen darstellt.

Die Unterschiede zwischen Betrieblichem Gesundheitsmanagement und Betrieblicher Gesundheitsförderung auf einen Blick:

Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM)

Betriebliche Gesundheitsförderung (BGF)

Dauerhafte Unternehmenspolitik

Einzelne Projekte mit Start (und Ende)

Fixer Bestandteil der betrieblichen Routinen

Projektbezogene Abwicklung

Managementaufgabe

Mitgestaltungsrecht des Teams

Übergeordnete Instanz

Ganzheitlicher Ansatz

Sie können es für sich auch so zusammenfassen: Das Betriebliche Gesundheitsmanagement basiert auf teils verpflichtenden, teils freiwilligen Leistungen, diese können sein:

  1. Verpflichtend für Arbeitnehmende und Unternehmen (ein Beispiel hierfür wäre der
  2. Verpflichtend für Arbeitnehmende, freiwillig für Unternehmen (das
  3. Die Kür – freiwillige Leistungen von Unternehmen für Arbeitnehmende: Hier ist die

Tipp: In dieser Broschüre des Bundesministerium für Arbeit und Wirtschaft finden Sie weitere Inhalte zum BGM in Österreich sowie der gesamten DACH-Region.


Warum auch Sie in Ihrem Unternehmen auf betriebliche Gesundheit setzen sollten

Die positiven Auswirkungen der Betrieblichen Gesundheitsförderung auf Mitarbeitende und Unternehmen sind vielfältig und wurden in unterschiedlichen Forschungen und Studien belegt:

Positive Auswirkungen Betrieblicher Gesundheitsförderung auf Mitarbeitende:

Erhöhte Arbeitszufriedenheit: In einer Gallup-Studie geben 59 % der Befragten an, dass ihr Engagement für das Unternehmen steigt, wenn der Arbeitgeber attraktive Gesundheitsangebote bietet. (Quelle: Gallup 2023)

Vermindertes Risiko von Arbeitsunfällen und Verletzungen: Durch Sicherheitsmaßnahmen und Schulungen verringern betriebliche Gesundheitsförderungsmaßnahmen das Risiko von Arbeitsunfällen und Verletzungen.

Förderung eines gesunden Lebensstils: Informationskampagnen und Angebote wie Raucherentwöhnungsprogramme tragen dazu bei, nachhaltig einen gesunden Lebensstil bei den Mitarbeitenden zu fördern.

Stärkung des Teamgeists und der Zusammenarbeit: Gemeinsame Aktivitäten im Rahmen der Gesundheitsförderung stärken den Teamgeist und fördern die Zusammenarbeit unter den Mitarbeitern.

Steigerung der mentalen Gesundheit: In der sogenannten Sandwichgeneration der 30- bis 39-jährigen kennen 82 % Stresszustände, ein Drittel von ihnen bezeichnet sich sogar als häufig gestresst (Quelle: TK-STressstudie 2016). Durch Stressbewältigungsmaßnahmen und psychologische Unterstützung fördern betriebliche Gesundheitsförderungsprogramme die mentale Gesundheit der Mitarbeitenden.


Positive Auswirkungen Betrieblicher Gesundheitsförderung auf Unternehmen:


Kosteneinsparungen durch Krankheitsprävention:
Präventive Maßnahmen zur Förderung der Mitarbeitergesundheit führen langfristig zu Kosteneinsparungen für Unternehmen, indem sie die Anzahl und Schwere von Krankheiten reduzieren (mehr zum Thema weiter unten im Beitrag).

Höhere Mitarbeiterbindung und -loyalität: Unternehmen, die sich um das Wohlbefinden ihrer Mitarbeitenden kümmern, können eine stärkere Bindung und Loyalität der Mitarbeitenden zum Unternehmen erwarten.

Gesteigerte Arbeitszufriedenheit: Mitarbeitende, die von ihrem Arbeitgeber unterstützt werden, zeigen oft eine höhere Zufriedenheit mit ihrer Arbeit. Dies kann zu einer höheren Mitarbeitermotivation und -engagement führen.

Reduzierte Fluktuationsrate: Unternehmen, die in betriebliche Gesundheitsförderung investieren, können eine niedrigere Fluktuationsrate erleben, da Mitarbeitende eher geneigt sind, in einem Unternehmen zu bleiben, das sich aktiv um ihr Wohlbefinden kümmert.

Höhere Produktivität: Gesunde Mitarbeitende sind in der Regel produktiver. Durch die Reduzierung von Fehlzeiten und die Steigerung der Arbeitsleistung können Unternehmen von einer gesteigerten Produktivität profitieren.

Verbessertes Unternehmensimage: Unternehmen, die sich aktiv um das Wohlbefinden ihrer Mitarbeiter kümmern, tragen zu einem positiven Image als verantwortungsbewusster Arbeitgeber bei, was sich positiv auf die Rekrutierung neuer Mitarbeitender und die Kundenbindung auswirkt.

Stärkere Mitarbeiteridentifikation mit dem Unternehmen: Mitarbeitende, die sich von ihrem Arbeitgeber unterstützt fühlen, identifizieren sich oft stärker mit den Unternehmenswerten und -zielen, was zu einer höheren Mitarbeitermotivation und -engagement führen kann.

Reduzierte Arbeitsunfälle und Verletzungen: Betriebliche Gesundheitsförderungsmaßnahmen können dazu beitragen, das Risiko von Arbeitsunfällen und Verletzungen zu reduzieren, was zu einer sicheren Arbeitsumgebung führt.

Förderung eines gesunden Arbeitsumfelds: Durch die Implementierung von betrieblichen Gesundheitsförderungsmaßnahmen können Unternehmen ein Umfeld schaffen, das die Gesundheit und das Wohlbefinden der Mitarbeitenden fördert, was wiederum zu einer positiven Unternehmenskultur beiträgt.


Zentrale Voraussetzung für den Erfolg Ihres BGF-Projektes

Da die Betriebliche Gesundheitsförderung als Teil des Betrieblichen Gesundheitsmanagementes zu sehen ist, muss diese Einzug in die Unternehmenskultur halten. Die betriebliche Gesundheit sollte somit zur Chefsache werden – was natürlich nicht bedeutet, dass die Geschäftsführung selbst die Projektabwicklung leitet.

Wichtig ist aber, dass die Werte der Mitarbeitergesundheit einen entsprechenden Stellenwert in der Unternehmensführung einnehmen. Auch wenn die Initiative selbst nicht direkt aus der Chefetage kommt, muss diese sie zumindest vollinhaltlich mittragen. Je intensiver das Management involviert ist, desto stärker ist auch das Zeichen, das an die Mitarbeitenden geht. Außerdem sind im Rahmen der BGF Anpassungen in den Strukturen nötig.

Bedenken Sie: Die Herausforderung liegt in der Entwicklung einer nachhaltig gesunden Firmenkultur.


Krankheitstage als Kostenfaktor

Wenn Mitarbeitende ausfallen, entstehen Lücken im Betrieb, die meist nicht einfach zu füllen sind, da jedes Unternehmen auf eine optimale Auslastung des Personals setzt. Hinzu kommt, dass Krankheitstage in den meisten Fällen spontan, kurzfristig und ohne Vorankündigung auftreten. Dadurch gibt es keine reibungslose Übergabe wie vor Urlauben.

Das Institut für Wirtschaftsforschung erarbeitet jährlich den „Österreichischen Fehlzeitenreport“ im Auftrag der Sozialversicherungsträger, der Wirtschaftskammer und der Arbeiterkammer. Die aktuellsten Daten gehen auf das Kalenderjahr 2021 zurück. Die Jahre 2022 und 2023 werden erstmals zusammengefasst und im Juni 24 veröffentlicht. [BW1] Die unselbständig Beschäftigten in Österreich verbrachten im Jahr 2021 durchschnittlich 12,3 Kalendertage im Krankenstand. Nicht mitgerechnet sind hierbei behördlich verordnete Covid-19-Quarantänezeiten. Der Anteil der Arbeitnehmenden, die 2021 mindestens einmal im Krankenstand waren, stieg von 56,8 % auf 57,4 % und damit um 0,6 % an. Die Krankenstandstage pro Krankheit wiederum sanken von 11,7 auf 10,3 Tage.


Tipp zum Weiterlesen: Richtig umgehen mit kranken Mitarbeitenden


Ziel Betrieblicher Gesundheitsförderung: Prävention statt Heilung

Die Betriebliche Gesundheitsförderung ist keine kurative oder rehabilitative Maßnahme. Für bestehende Krankheiten – egal ob physischer oder psychische Natur – sind die Krankenkassen zuständig, nicht die Gesundheitsprogramme einzelner Firmen. Die BGF ist somit als Präventivkampagne zu verstehen, die Arbeitnehmende vor künftigen Krankheiten oder Beschwerden schützt. Es gilt, die Mitarbeitergesundheit durch unterschiedliche Maßnahmen zu erhalten und das Wohlbefinden zu fördern. Grundsätzlich ist zwischen zwei Bereichen zu unterscheiden, die beide gleichermaßen stark auf die betriebliche Gesundheit einwirken:

  1. Arbeitsbedingungen:
  2. Verhalten der Mitarbeitenden:


Step by Step: So entwickeln Sie Ihre Betriebliche Gesundheitsförderung

Selbst wenn die Bedeutung der Betrieblichen Gesundheitsförderung klar scheint, fällt es vielen Unternehmen oft nicht leicht, die entsprechenden Maßnahmen zu setzen und eine Strategie zur Entwicklung aufzustellen. Am besten sind die Methoden des Projektmanagements geeignet, um die Mitarbeitergesundheit in dem Ausmaß zu fördern, in dem auch für den Betrieb ein Nutzen entsteht.

In vielen Fällen macht es Sinn, sich externe Beratende ins Boot zu holen – vor allem, wenn innerhalb des Betriebes nicht genügend Personalressourcen zur Verfügung stehen. Die externe Beratung kann bei der Auswahl der Methoden und der Durchführung der Maßnahmen helfen. Selbes gilt für die Auswertung der Aktivitäten. Die Größe Ihres Unternehmens spielt dabei natürlich eine wichtige Rolle. Die Abwicklung eines BGF-Projektes könnte beispielsweise folgendermaßen aussehen:

1. Projektierung: Eine Arbeitsgruppe definiert den Aufbau einer Projektstruktur. Wichtig ist die Definition der Projektleitung, die den Gesamtüberblick bewahrt. Mit an Bord sind auch die Führungskräfte, die die Rahmenbedingungen festsetzen.

2. Status-Quo-Erhebung: Die aktuelle Ausgangslage wird genau analysiert. Dafür ist es notwendig, Informationen zu sammeln. Diese betreffen unterschiedliche Gesichtspunkte. Beginnen kann man mit einer Arbeitsplatzanalyse, Gesundheitschecks geben Auskunft über den IST-Zustand innerhalb der Belegschaft. Eine weitere Informationsquelle wäre eine Mitarbeiterbefragung zum Thema „Zufriedenheit am Arbeitsplatz“. Auch die Auswertung von Fehlzeiten ist eine Informationsquelle. Ziel ist die Erstellung eines Startberichts, anhand dessen die zukünftigen Maßnahmen festgelegt werden können. Je mehr Daten, desto besser.

3. Planung: Anhand des oben erhaltenen Status-Quo-Berichts kann nun ein Maßnahmenkatalog aufgesetzt werden. Auch wenn die entsprechende Auswahl innerhalb der Arbeitsgruppe erfolgt, so sollen die Mitarbeitenden unbedingt in die Planung miteinbezogen werden. Denn auch der aussagekräftigste IST-Bericht gibt nicht unbedingt Aufschluss darüber, was dem Team am Herzen liegt und was auch tatsächlich mit ihren zeitlichen Ressourcen umsetzbar ist. In dieser Projektphase werden unternehmensspezifische Gesundheitsprogramme ausgewählt und geplant. Ein Workshop, in dem die nächsten Schritte besprochen werden, ist eine bewährte Vorgehensweise, um die Arbeitsgruppe, die Geschäftsführung und die Mitarbeitenden auf einen gemeinsamen Nenner zu bringen.

4. Umsetzung: Die definierten Maßnahmen der Betrieblichen Gesundheitsförderung gelangen in die Umsetzung und Aktivitäten für das gesamte Team geplant. Wichtig bei der Umsetzung ist, dass die Angebote keine Belohnung für besondere Leistungen darstellt. Die Mitarbeitergesundheit sollte nicht wie ein Bonus-System gehandhabt werden. Wenngleich nicht alle Maßnahmen für jede:n interessant sind, so sollten sie dennoch gleichermaßen zugänglich sein.

5. Erfolgskontrolle: Die Betriebliche Gesundheitsförderung ist nie in sich abgeschlossen, sondern ein Reigen. Jedoch müssen einzelne Maßnahmen, wie im Projektmanagement üblich, evaluiert werden. Daraus ergeben sich wieder Informationen, die zur Verbesserung der Gesundheitsprogramme herangezogen werden können. Die Arbeitsgruppe definiert neue Maßnahmen oder die Anpassung der bestehenden. Im Übrigen kann sich der Bedarf im Betrieb auch ändern. Sollte eine Maßnahme nach mehreren Jahren nicht mehr erfolgreich sein, heißt das nicht zwangsläufig, dass eine Fehlentscheidung getroffen wurde. Manchmal ändern sich einfach die Zeiten und Bedürfnisse von Mitarbeitenden.


Maßnahmen der Betrieblichen Gesundheitsförderung: Verhältnisprävention vs. Verhaltensprävention

Entsprechend der bereits weiter oben genannten Bereiche lassen sich auch sämtliche Maßnahmen der Betrieblichen Gesundheitsförderung einteilen. Dabei spricht man von Maßnahmen zur Verhältnisprävention einerseits und von Maßnahmen zur Verhaltensprävention andererseits.

Da die Gesundheitsprogramme zur Verhältnisprävention sehr stark auf das Umfeld abzielen, sind hier nicht einzelne Angebote zielführend. In den meisten Fällen handelt es sich um einen langfristigen Aufbau der Unternehmenskultur:

Welches Leitbild wird den Mitarbeitenden vermittelt?

Wie ist das allgemeine Betriebsklima zu bewerten und wie wird mit konkreten Fällen von Mobbing umgegangen?

Welche Arbeitszeitmodelle passen am besten für die Belegschaft und die auszuführenden Tätigkeiten?

Welche Maßnahmen zielführend sind, hängt natürlich sehr stark vom Unternehmen und der Branche ab.

Die Maßnahmen zur Betrieblichen Gesundheitsförderung im Rahmen der Verhaltensprävention kann man in mehrere Gruppen unterteilen. Zu jedem der Bereiche gibt es eine Vielzahl an Möglichkeiten für die Umsetzung von Aktivitäten.

Einige praktische Impulse:

Ernährung:

  • Gesundes Kantine-Essen
  • Obst
  • Kurse und Beratung
  • Frühstücksangebote
  • Gesundheitscheck

Bewegung:

  • Teilnahme an Team-Aktivitäten wie Laufveranstaltungen
  • Rückentraining
  • Yoga
  • Vergünstigte Fitness-Studio-Angebote
  • Förderung von Radfahren, zur Verfügung stellen von Duschen

Suchtprävention:

  • Förderung von Nicht-Raucher-Programmen
  • Betriebsvereinbarung über den Konsum von Alkohol

Arbeitsplatzgestaltung:

  • Ergonomische Arbeitsplätze
  • Förderung/Übernahme von Bildschirmarbeitsbrillen
  • Höhenverstellbare Tische für Sitz- und Stehzeiten
  • Gutes Raumklima

Stressmanagement:

  • Achtsamkeitsseminare
  • Geführte Meditationen
  • Zeitmanagement-Trainings
  • Team-Events
    Auch Online-Angebote, die bereichsübergreifende Maßnahmen anbieten, sind eine gute Möglichkeit, um auf die Mitarbeitergesundheit einzuwirken. Mobile Apps bieten Ernährung- und Bewegungscoachings an – oft sogar kombiniert mit Entspannungs- und Meditationsanleitungen. [2]


Physische und mentale Gesundheitsprogramme

Auch die betriebliche Gesundheit lässt sich in die zwei großen Teilbereiche der menschlichen Gesundheit unterteilen: die körperliche und seelische Gesundheit. Auf beiden Gebieten finden sich zahlreiche Möglichkeiten zur Unterstützung der Mitarbeitenden. Konkrete Beispiele für Aktivitäten, die bereichsübergreifend sowohl die Verhaltens- als auch die Verhältnisebene ansprechen, sind:

Förderung der psychischen Gesundheit

Förderung der physischen Gesundheit

Mobbing-Prävention

Herz-Kreislauf-Trainings

Teamentwicklung

Förderung der richtigen Haltung im Rahmen der Durchführung der Tätigkeit

Zeitmanagement-Ausbildung

Ergonomische Arbeitsplätze

Achtsamkeitsseminare

Vorträge zur richtigen Ernährung

Burn-out-Prävention

Lauftreffs

Vereinbarkeit von Beruf und Familie

Gesundheitschecks

Entspannungstrainings

Gesunde Kantinenkost

Möglichkeit zur Telearbeit

Impf-Aktionen

Einhaltung der Ruhezeiten

Gratis Sehtests

Wie auch im Privatleben kann auch in der Betrieblichen Gesundheitsförderung die mentale Gesundheit nicht einfach von der physischen getrennt werden. Beide Bereiche greifen stark ineinander, was es umso wichtiger macht, ganzheitlich anzusetzen und die Mitarbeitenden auf beiden Ebenen zu unterstützen.


Fairness im Rahmen der betrieblichen Gesundheit

Jede:r Mitarbeiter:in sollte von der betrieblichen Gesundheitsförderung profitieren. Das heißt jedoch nicht, dass jede Maßnahme auch für das gesamte Team passend ist. Wenngleich es wichtig ist festzuhalten, dass die BGF kein Belohnungssystem für besondere Leistungen und auch elitäres System zur Stärkung der Führungsebene sein darf, so macht es doch Sinn, spezielle Zielgruppen zu definieren, denen bestimmte Maßnahmen zugutekommen. Diese Zielgruppen könnten sein:

  • Lehrlinge
  • Ältere Beschäftigte

Personen mit bestimmten Tätigkeitsbereichen. Das wären zum Beispiel Mitarbeitende, die körperlich stark belastet sind, weil sie schwere Gegenstände heben. Oder solche, die den ganzen Tag sitzend vor dem PC verbringen.

  • Eltern oder noch konkreter Mütter
  • Personen mit Migrationshintergrund

Je nach Unternehmen können diese Zielgruppen natürlich unterschiedlich aussehen. Gemäß dem Bedarf können dann Themenschwerpunkte gesetzt werden. Wenn die Maßnahmen der BGF nicht nach dem Gießkannenprinzip verteilt, sondern für Zielgruppen aufbereitet werden, ergibt sich nicht nur einen höheren Nutzen für die Teilnehmenden, sondern sorgt auch für Chancengleichheit.

Ein häufiges Problem: Gerade jene Personen, die die Unterstützung am meisten bräuchten, nehmen diese nicht an, weil sie sich in der Gruppe nicht repräsentiert fühlen. Die Zielgruppen-Perspektive hilft dabei, dass die Förderung auch da ankommt, wo sie wirklich benötigt wird. Natürlich ist es umso schöner, wenn die Maßnahmen der Betrieblichen Gesundheitsförderung eine große Masse erreichen. Die gesunde Mittagskantine ist ein Beispiel, das von den unterschiedlichsten Abteilungen geschätzt wird, genauso wie das Angebot von frischem Obst.


Prinzipien zur Stärkung der Mitarbeitergesundheit

Das Konzept der Betrieblichen Gesundheitsförderung baut auf mehreren Prinzipien auf. Wichtig ist ein generelles Grundbekenntnis zur strategischen Entwicklung der BGF, um die Ergebnisse messbar zu machen und den höchstmöglichen Nutzen für Unternehmen und Team zu erzielen. Die zentralen Säulen für den Aufbau von Gesundheitsprogrammen lauten:

Ganzheitlichkeit des Gesundheitsverständnisses: Nicht nur das individuelle Verhalten von Mitarbeitenden spielt eine Rolle in der Prävention, sondern auch die betrieblichen Rahmenbedingungen. Arbeitsabläufe, Arbeitsstrukturen und die Umgebung sind ebenfalls ausschlaggebend für das Wohlbefinden des Teams. Diese Säule dient dazu, sowohl das Verhalten als auch die Verhältnisse zu optimieren.

Partizipation der Mitarbeitenden: Beschäftigte sollen in der Planung der Gesundheitsmaßnahmen eingebunden werden, um sicherzustellen, dass die Aktionen den Mitarbeitenden auch wirklich zugutekommen. Denn nur, wenn die angebotenen Aktivitäten auch genutzt werden, können sie dem Betrieb und der Belegschaft nutzen. Diese Säule dient dazu, das Team in die Planung miteinzubeziehen und stellt sicher, dass sie sich bei den Gesundheitsprogrammen auch entsprechend abgeholt fühlen.

Integration in die Unternehmenskultur: Ziel dieser Säule ist, dass die Mitarbeitergesundheit einen entsprechend wichtigen Stellenwert innerhalb des Betriebes bekommt und bei wichtigen Entscheidungen auch berücksichtigt wird.

Projektmanagement: Betriebliche Gesundheitsförderung muss zielorientiert erfolgen. Sie beginnt bei einer Bedarfsanalyse und erfährt auch regelmäßige Auswertungen. Sollte eine Maßnahme nicht sinnvoll sein oder ungenutzt bleiben, so braucht es eine Kursänderung. Diese Säule stellt sicher, dass die Bemühungen zur Steigerung der betrieblichen Gesundheit auch sinnvoll sind und die entsprechenden Mehrwerte bieten.

Förderung der Betroffenen: Gesundheitsfördernde Maßnahmen sollten nicht als Zwang, sondern als Einladung und Impuls kommuniziert werden.. Dadurch wird ein (neues) Bewusstsein innerhalb des Teams geschaffen, Kompetenzen und Fähigkeiten gestärkt. Diese Säule zielt darauf ab, dass das Unternehmen positiv und ohne Zwang auf sein Team einwirkt.

Evaluierung der Maßnahmen: Die Förderung der betrieblichen Gesundheit ist in ihrer Ausrichtung nicht in Stein gemeißelt. Während das betriebliche Gesundheitsmanagement eine Konstante in der Unternehmenspolitik ist, darf und muss sich die BGF immer weiterentwickeln und an die Bedürfnisse anpassen.


Wie kann man die Erfolge der Gesundheitsprogramme messen?

Die Erfolge der Betrieblichen Gesundheitsförderung messen Sie anhand vorab definierter Ziele. Diese könnten beispielsweise lauten:

Verringerung der Krankheitstage

Steigerung des generellen Wohlbefindens

Suchtprävention

Steigerung der Mitarbeiterbindung und so weiter

Dabei kann es sich um leicht messbare quantitative Größen handeln wie im Falle der Krankheitstage und der Reduktion der Anzahl der Raucher:innen im Unternehmen oder auch um qualitative Entwicklungen wie die Steigerung des Wohlbefindens. Je nach Ausrichtung des Ziels gibt es unterschiedliche Bewertungsmethoden des Erfolgs.

Verringerung der Krankheitstage

Steigerung des generellen Wohlbefindens

Suchtprävention

Steigerung der Mitarbeiterbindung

Diese Größe kann leicht aus den entsprechenden Dokumenten ausgelesen werden.

Ein Fragebogen ist eine Möglichkeit, Einblicke in die Zufriedenheit der Mitarbeiter:innen zu geben.

Konstante Umfragen, die zum Beispiel den Nichtraucher:innen-Anteil in der Belegschaft eruieren, sind eine Möglichkeit, die Entwicklung zu kontrollieren.

Die Fluktuation ist ein guter Anhaltspunkt für die Auswertung dieses Ziels.


Gesteigerte Mitarbeitergesundheit für kleine Betriebe

Gerade kleine Betriebe treffen Krankheitstage besonders hart, weil wenige Mitarbeitende zur Verfügung stehen, um den:die Erkrankte:n zu ersetzen. Zudem sind in kleineren Unternehmen meist weniger finanzielle und personelle Ressourcen für die Abwicklung von BGF-Maßnahmen vorhanden. Auch können KMU nicht so leicht an den Stellschrauben der Hierarchien und Arbeitszeiten schrauben. Der hierarchische Aufbau ist ohnehin nicht mehrschichtig, und Geschäftszeiten müssen durch die Mitarbeitenden gedeckt werden. Es gibt dennoch einige Angebote, die je nach Branche gut und einfach umzusetzen sind. Hier einige Beispiele:

  • Frisches Obst für die Belegschaft
  • Kooperationen und Vergünstigungen in umliegenden Fitness-Studios
  • Teilnahme an Sportevents wie Laufveranstaltungen
  • Home-Office-Angebot, wenn möglich
  • Kooperation mit naheliegenden Gastronomie-Betrieben für Vergünstigungen bei frischem Mittagessen
  • Lauf- oder Sporttreffs
  • Zusammenschluss mit anderen KMU in der Umgebung für gemeinsame Yoga-Einheiten, Achtsamkeitsseminare, Entspannungskurse
  • Zur Verfügung stellen von Fahrrad-Parkplätzen


Gesundheitsprogramme als Qualitätssiegel: Lassen Sie sich auszeichnen!

Ein weiterer positiver Aspekt der Betrieblichen Gesundheitsförderung liegt in der Außenwirkung: Einerseits wirken sich die angebotenen Aktivitäten förderlich im Recruiting bei der Suche nach Personal aus, andererseits tragen die eigenen Mitarbeitenden das Image des Unternehmens nach außen. Und je höher das Wohlbefinden des Teams, desto größer die Strahlkraft des Betriebes.

Es gibt Möglichkeiten, die Betriebliche Gesundheitsförderung auch darüber hinaus noch für das Unternehmen zu nutzen: Das Österreichische Netzwerk für betriebliche Gesundheit (ÖNBGF) evaluiert und bewertet Projekte der BGF auf Ihre Planung, Umsetzung und Nachhaltigkeit. Unternehmen, deren gesundheitsfördernde Maßnahmen bestimmte Qualitätskriterien erfüllen und Grundsätze beachten, erhalten vom ÖNBGF eine Auszeichnung. Es gibt in diesem Kontext verschiedene Stufen der Qualitätssicherung. Diese sind die BGF-Charta, das BGF-Gütesiegel und der BGF-Preis.


Betriebliche Gesundheitsförderung in Österreich: Kontakte und nützliche Links

Auch auf nationalpolitischer Ebene ist die Wichtigkeit der betrieblichen Gesundheit angekommen. Immerhin spielt die unternehmerische Leistungsfähigkeit, die zu weiten Teilen von den Arbeitskräften abhängt, eine große Rolle in der wirtschaftlichen Entwicklung eines Landes. Das Bundesministerium für Arbeit und Wirtschaft widmet dem Thema diesen Artikel sowie weiterführende Links zum betrieblichen Gesundheitsmanagement, Arbeiternehmerschutz und Best-Practice-Beispiele. Auch diese Landingpage der Österreichische Gesundheitskasse dient als erste Ansprechpartnerin für Ihre BGF.

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Fazit

Eine strategisch gut aufgebaute Betriebliche Gesundheitsförderung hilft dem Unternehmen, das allgemeine Wohlbefinden seiner Mitarbeitenden zu steigern. Sie führt zu einer besseren Bindung innerhalb des Teams, zu einer erhöhten Leistungsfähigkeit und zu einer Reduktion der Krankenstände. Außerdem schärft sie das Image des Betriebes nach innen und außen.

Wichtig ist, dass Sie sich bei der Ausführung nicht Aktionismus leiten lassen, sondern nach Stepy by Step nach Projektmanagement-Prozessen vorgehen. Holen Sie unbedingt Ihre Mitarbeitenden mit ins Boot, wenn es darum geht, die richtigen Maßnahmen zu setzen, damit diese auch mitgetragen und ihren Zielen entsprechend genutzt werden. Und vergessen Sie das eine nicht: Die betriebliche Gesundheit ist Chefsache! Wenn Sie nicht davon überzeugt sind, wird der Nutzen vermutlich ausbleiben.


FAQ zur Betrieblichen Gesundheitsförderung


Was ist Betriebliche Gesundheitsförderung (BGF)?

Unter betrieblicher Gesundheitsförderung versteht man eine Strategie, die das Wohlbefinden der Mitarbeitenden eines Betriebes durch konkrete Maßnahmen steigern soll.


Welche Maßnahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung gibt es?

Mögliche Maßnahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung lassen sich in zwei grobe Bereiche einteilen:

  1. Schaffung einer gesundheitsfördernden Arbeitsumgebung durch beispielsweise ergonomische Arbeitsplätze, eine klare Aufgabenverteilung, familienfreundliche Arbeitszeitenregelungen.
  2. Angebot von konkreten Aktivitäten, an denen die Mitarbeiter:innen teilnehmen können. Maßnahmen wären Sportangebote, Coachings im Bereich der Achtsamkeit oder Stressbewältigung, Nicht-Raucher-Förderung und so weiter.

Welches Ziel verfolgt die betriebliche Gesundheitsförderung?

Die Förderung der betrieblichen Gesundheit dient dazu, Mitarbeitende in ihrem allgemeinen Wohlbefinden zu stärken. Dies führt in weiterer Folge zu einer erhöhten Produktivität und Leistungssteigerung, senkt die Krankheitstage und fördert die Bindung zwischen Belegschaft und dem Unternehmen.

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